Basis für eine risikoadaptierte Weiterbehandlung

Birgit-Kristin Pohlmann

Die Therapiestrategien des  Mammakarzinoms haben sich durch neue Zulassungen verändert und sind differenzierter geworden. Die Therapiestrategien des Mammakarzinoms haben sich durch neue Zulassungen verändert und sind differenzierter geworden. © ViDi Studio – stock.adobe.com

Die Therapiestrategien in der kurativen Situation des frühen Mammakarzinoms haben sich durch neue Zulassungen verändert und sind differenzierter geworden. Eine wichtige Grundlage für eine risikoadaptierte und immer individuelle  Behandlung ist die Neoadjuvanz.

Die AGO Mamma empfiehlt unverändert das neoadjuvante Behandlungskonzept, wenn in der kurativen Situation des frühen Mammakarzinoms eine Indikation für eine Chemotherapie besteht. Da die Neoadjuvanz das Ansprechen sichtbar macht, kann das weitere Vorgehen entsprechend angepasst werden und risikoadaptiert erfolgen, erläuterte Prof. Dr. Peter­ A. ­Fasching vom Universitätsklinikum Erlangen. 

Die neoadjuvanten Standardchemotherapieregime entsprechen denen der adjuvanten Situation (1a A ++). Unverändert zum Vorjahr empfiehlt die AGO Mamma den Checkpoint-Inhibitor Pembrolizumab beim frühen TNBC und klinisch auffälligen Lymphknoten (unabhängig vom PD-L1-Status) neoadjuvant in Kombination mit Carboplatin/Paclitaxel gefolgt von Epirubicin/Cyclophosphamid ­(1b B +) – entsprechend der Zulassungsstudie Keynote-522. Die Beschreibung umfasst jetzt auch Erkrankte mit einer Tumorgröße von mehr als 2 cm. Prof. Fasching wies ergänzend darauf hin, dass die Studiendaten auch den neoadjuvanten Einsatz von Carboplatin in dieser Patient:innengruppe rechtfertigen. 

Hinauszögern verschlechtert die Prognose

Die prätherapeutische diagnostische Sicherung erfolgt beim neoadjuvanten Konzept an der Stanze (Feinnadelbiopsie). Für Patient:innen mit klinisch suspekten axillären Lymphknoten (cN+) haben die Expert:innen die Markierung mit einer Doppelplus-Empfehlung aufgewertet, wenn im Fall von maximal drei suspekten Lymphknoten eine TAD* geplant ist (2b B ++). Zudem wird die Teilnahme an der AXSANA/Eubreast-3-Studie empfohlen.

Aufgrund aktueller Daten weist die AGO Mamma darauf hin, dass man den Beginn einer neoadjuvanten Systemtherapie nicht unnötig hinauszögern sollte, da dies die Prognose verschlechtere (2b B +). Darauf deuten unter anderem die Ergebnisse einer Metaanalyse hin, in denen Forschende den Effekt einer vierwöchigen Therapieverzögerung untersuchten, so Prof. Fasching.

*    Targeted axillary dissection
Quelle:
Fasching P. AGO Mammakarzinom State of the Art Meeting 2023
AGO Mammakarzinom State of the Art Meeting 2023

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