
Neue Erstliniendaten für Fulzerasib und Cetuximab

KROCUS sei die erste Studie, die die Wirksamkeit und Sicherheit eines KRASG12C-Inhibitors und eines Anti-EGFR-Antikörpers in der Erstliniensituation beim NSCLC evaluiert, berichtete Dr. Dr. Margarita Majem Tarruella, Hospital de la Santa Creu i Sant Pau, Barcelona. Eingeschlossen waren Erkrankte mit fortgeschrittenem KRASG12C-mutiertem NSCLC ohne weitere Treibermutationen/-alterationen, die in der fortgeschrittenen Situation noch keine Systemtherapie erhalten hatten. Stabile und asymptomatische Hirnmetastasen waren erlaubt. Die Behandelten zählten im Mittel 68 Jahre; 72,3 % waren ehemalige und 23,4 % aktuelle Raucher. Bei nahezu allen Tumoren (97,9 %) handelte es sich um Adenokarzinome; in 34,0 % der Fälle wurden zerebrale Metastasen dokumentiert.
Die 47 Teilnehmenden erhielten Fulzerasib 600 mg BID plus Cetuximab 500 mg/m2 Q2W bis zum Eintreten einer Progression oder nicht-tolerierbarer Toxizität. Primärer Endpunkt war die objektive Ansprechrate (ORR) nach RECIST-1.1-Kriterien, sekundäre Endpunkte das progressionsfreie Überleben sowie unerwünschte Effekte der Behandlung. Exploratorisch ermittelten die Forschenden zudem die PD-L1- und EGFR-Expression sowie Komutationen.
Laut Dr. Majem sprachen die Erkrankten sehr gut auf die Kombinationstherapie an: Die Ansprechrate betrug 80,0 %, die bestätigte ORR 68,9 %. Die Krankheitskontrollrate lag bei 100 %. „Zusätzlich war der Tumor bei fast 60 % der Behandelten um mehr als 50 % geschrumpft“, so die Expertin.
Potenzielle Therapieoption
Zum Analysezeitpunkt nach einem medianen Follow-up von 12,8 Monaten standen noch 24 Behandelte unter Therapie, mit einer medianen Behandlungsdauer von 10,1 Monaten. Die mediane Dauer des Ansprechens war ebenso wie das mediane Gesamtüberleben noch nicht erreicht; das mediane PFS betrug 12,5 Monate. 10 der 14 Erkrankten mit Hirnmetastasen profitierten, sie erreichten eine mit der Gesamtpopulation vergleichbare systemische Ansprechrate von 71,4 %. Zudem deutete sich eine primäre Wirksamkeit bezüglich der kranialen Filiae selbst an. Der Biomarkeranalyse zufolge unterschieden sich die Ansprechraten bei verschiedenen PD-L1- und EGFR-Expressionsleveln nicht relevant. Auch die häufigen Komutationen in STK11 und KEAP1 – darauf wies die Referentin explizit hin – wirkten sich nicht negativ auf das Ansprechen aus.
Die Kombination erwies sich als verträglich. Grad-3-Nebenwirkungen traten nur mit einer Häufigkeit von 14,9 % auf. Zwar benötigten 27,2 % der Behandelten Therapieunterbrechungen und 10,6 % Dosismodifikationen, doch nur 6,4 % mussten die Behandlung dauerhaft abbrechen. Unter den Nebenwirkungen dominierten Hautausschläge, Asthenie, Nausea und Dyspnoe – alle überwiegend niedriggradig.
„Die Kombination hat das Potenzial, eine chemotherapiefreie Option für die Erstlinienbehandlung zu werden“, lautete Dr. Majems Fazit aus den KROCUS-Daten. Eine Phase-3-Studie in einer Population mit einer PD-L1-Expression unter 50 % befinde sich in Planung.
Quelle:
Majem M et al. European Lung Cancer Congress 2025; Abstract LBA1
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