Neuer Wirkstoff reduziert vasomotorische Symptome und bessert Schlafqualität

Alexandra Simbrich

Manche Frauen vertragen die Hormonersatztherapie nicht oder lehnen die Einnahme von Hormonen wegen möglicher Risiken ab. (Agenturfoto) Manche Frauen vertragen die Hormonersatztherapie nicht oder lehnen die Einnahme von Hormonen wegen möglicher Risiken ab. (Agenturfoto) © highwaystarz – stock.adobe.com

Hitzewallungen, Schlafstörungen und Gewichtszunahme – die Wechseljahrbeschwerden in den Griff zu bekommen, ist nicht leicht. Ein US-amerikanisches Forscherteam hat daher einen neuen Wirkstoff untersucht, der nicht nur bei Hitzewallungen hilft.

Gegen starke klimakterische Beschwerden wird aufgrund ihrer Effektivität häufig die Hormonersatztherapie empfohlen. Jedoch vertragen manche Frauen diese nicht oder lehnen die Einnahme von Hormonen wegen möglicher Risiken ab. Daher besteht ein Bedarf an wirksamen, nicht-hormonellen Alternativen, schreibt ein Autorenteam um Prof. Dr. JoAnn Pinkerton von der University of Virginia Health in Charlottesville.

Die Forschenden untersuchten in zwei Phase-3-Studien einen neuen Wirkstoff, den selektiven Neurokinin-1,3-Rezeptorantagonisten Elinzanetant. Hierzu schlossen sie insgesamt knapp 800 postmenopausale Frauen im Alter von 40 bis 65 Jahren mit mäßigen bis schweren Hitzewallungen ein. Nach dem Zufallsprinzip erhielten die Teilnehmerinnen 26 Wochen lang täglich 120 mg Elinzanetant oder zwölf Wochen lang ein Placebo, gefolgt von 120 mg Elinzanetant für weitere 14 Wochen.

Primär interessierte das Team, wie sich die Häufigkeit und die Schwere der vasomotorischen Symptome bis zu den Wochen vier und zwölf im Mittel veränderten. Dazu wurden von den Teilnehmerinnen die Beschwerden und ihr Ausmaß mit einem digitalen Tagebuch erfasst.

Die Frauen, die Elinzanetant erhielten, berichteten über signifikant weniger vasomotorische Symptome als die Placebogruppe: Anfangs lag die Symptomhäufigkeit in den beiden Studien zwischen 13,4 und 16,2 pro 24 Stunden. Unter Elinzanetant reduzierte sie sich im Mittel bis Woche vier um 3,3 bzw. 3,0 und bis Woche zwölf um jeweils 3,2. Auch die Schwere der Symptome sank: Von einem anfänglichen Wert von 2,6 bzw. 2,5 (auf einer Skala von 0 bis 3) war der Schweregrad nach vier Wochen um 0,3 bzw. 0,2 Punkte und nach zwölf Wochen um 0,4 bzw. 0,3 Punkte zurückgegangen.

Mehr Kopfschmerzen und Fatigue als unter Placebo

In beiden Studien hatten sich bis Woche zwölf die Schlafqualität und die mit dem MENQOL*-Fragebogen erfasste Lebensqualität verbessert. Das Sicherheitsprofil von Elinzanetant war günstig. Lediglich Kopfschmerzen und Fatigue traten im Vergleich zum Placebo gehäuft auf.

In einem Kommentar begrüßen Dr. Stephanie Faubion und Dr. Chrisandra Shufelt, Mayo Clinic Jacksonville, die mögliche neue Therapieoption. Ob diese auch einen positiven Effekt auf das viszerale Fettgewebe hat, sollte weiter untersucht werden.

* Menopause-Specific Quality of Life

Quellen:
1. Pinkerton JV et al. JAMA 2024; DOI: 10.1001/jama.2024.14618
2. Faubion SS, Shufelt CL. JAMA 2024; DOI: 10.1001/jama.2024.15118

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Manche Frauen vertragen die Hormonersatztherapie nicht oder lehnen die Einnahme von Hormonen wegen möglicher Risiken ab. (Agenturfoto) Manche Frauen vertragen die Hormonersatztherapie nicht oder lehnen die Einnahme von Hormonen wegen möglicher Risiken ab. (Agenturfoto) © highwaystarz – stock.adobe.com