Nickel bleibt Spitzenreiter unter den Kontaktallergenen

Dr. Susanne Gallus

Nickel liegt als Kontaktallergen mit einem Anteil von 17,6 % bei den positiv getesteten Patienten auf Platz 1. Nickel liegt als Kontaktallergen mit einem Anteil von 17,6 % bei den positiv getesteten Patienten auf Platz 1. © iStock/kitzcorner

Viele Kontaktallergien gehen aufgrund behördlicher Interventionen zurück. Nickel bleibt allerdings weiterhin Spitzenreiter.

Wie die Auswertung der Daten 2015 bis 2018 eines europäischen Überwachungssystems zeigte, liegt weiterhin Nickel als Kontaktallergen mit einem Anteil von 17,6 % bei den positiv getesteten Patienten auf Platz 1. Dahinter folgten Duftstoffmix I (6,9 %), Methylisothiazolinon (6,2 %) und Perubalsam (5,8 %). Insgesamt zeigte sich keine große Veränderung.

Eine Zunahme beobachtete man in den IVDK*-Kliniken bei den Sensibilisierungen gegen Propolis (4 %), berichtete Professor Dr. Thomas Werfel von der Medizinischen Hochschule Hannover und betonte, dass dieser Aufwärtstrend dringend gezielt untersucht werden müsse. Kontaktallergien auf das häufig als Konservierungsmittel eingesetzte Methylisothiazolinon gingen dagegen dank der behördlichen Interventionen weiter zurück. Ähnliches gilt für die Duftstoff-Mixe I und II der Standardreihe.

Probleme mit Duftstoffmix I nehmen weiter ab

In den IVDK-Kliniken erreichte der Anteil an positiven Reaktionen auf den Duftstoffmix I 2018 einen historischen Tiefstand (5,4 %), so Prof. Werfel. Hauptursache dafür scheint der rückläufige Einsatz von Eichenmoos mit seinen zwei allergenen Bestandteilen Atranol und Chloratranol. Eichenmoos verursacht mittlerweile weniger Allergien als Isoeugenol, der neue Champion der Kombi. Hydroxyisohexyl-3-Cyclohexen-Carboxaldehyd (HICC) blieb im Duftstoffmix II an erster Stelle, aber auch bei diesem Mix nahmen die Effekte insgesamt ab. Da der Einsatz von Atranol, Chloratranol und HICC 2019 EU-weit verboten wurde, kann man mit einem weiteren Rückgang rechnen.

Probleme bereiten derzeit allerdings Linalool und Limonen, erklärte der Dermatologe. Mindestens jedes zweite parfümierte Gebrauchsprodukt enthalte diese sensibilisierenden Terpene. Getestet werden sie aber über die Standardreihe nicht, da sie sich nur im Block DKG43 der „weiteren Duftstoffe“ finden. Zudem scheinen ihre Hydroperoxide, die erst in den Produkten entstehen, allergener zu sein als das jeweilige Nativpräparat.

Eine Zulassung durch das Paul-Ehrlich-Institut als lizenzierte Epikutantestsubstanz zur Routinetestung besteht für die Hydroperoxide nicht. Die IVDK-Kliniken prüfen sie allerdings seit 2019 im Rahmen eines Monitorblocks.

*  Informationsverbund Dermatologischer Kliniken

Quelle: 14. Dermatologie Update-Seminar (online)

Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).


Nickel liegt als Kontaktallergen mit einem Anteil von 17,6 % bei den positiv getesteten Patienten auf Platz 1. Nickel liegt als Kontaktallergen mit einem Anteil von 17,6 % bei den positiv getesteten Patienten auf Platz 1. © iStock/kitzcorner