Nierenschäden durch Protonenpumpenhemmer

Dr. Barbara Kreutzkamp

Der Magen ist beruhigt, doch nun macht die Niere Probleme. Der Magen ist beruhigt, doch nun macht die Niere Probleme. © iStock/marvinh

Die Einnahme von Protonenpumpenhemmern kann die Nieren schädigen. Gerade bei Risikopatienten und Langzeittherapie sind womöglich H2-Blocker besser.

Protonenpumpenhemmer werden oft zu lange und zu sorglos eingenommen. Eine Analyse des US-amerikanischen Adverse Event Reporting Systems bestätigte den Verdacht, dass die Einnahme mit chronischen Nierenerkrankungen und Elektrolytdysbalancen zusammenhängt.

Insgesamt filterten Forscher aus über 10 Millionen Einträgen 43 000 Patienten mit PPI-Monotherapie heraus und stellten sie ca. 8000 Leidensgenossen gegenüber, die H2-Blocker nahmen. Daraus ließ sich das Quotenverhältnis (Odds Ratio, OR) renaler Ne­beneffekte berechnen.

Die Wahrscheinlichkeit, unter PPI eine chronische Nierenerkrankung zu entwickeln, war um das 28-Fache erhöht. Ein akuter renaler Schaden wurde so 4-mal wahrscheinlicher. Nierenversagen, Nephrolithiasis und allgemeine Nierenprobleme schlugen jeweils mit einem OR von 35,5, 2,8 und 8,0 zu Buche. Auch ein Magnesium- und Kalziummangel kam häufiger vor (OR 78,5 bzw. 25,5).

Omeprazol war für die Nieren am schädlichsten

Die größten negativen Auswirkungen zeigten sich bei Omeprazol. Die Untersuchung lässt zwar auf keine Kausalität schließen, dennoch sollte eine PPI-Medikation kritisch geprüft und bei Risikopatienten besser die etwas schwächer wirksamen H2-Blocker erwogen werden, schlagen die Autoren vor.

Quelle: Makunts T et al. Sci Rep 2019; 9: 2282

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Der Magen ist beruhigt, doch nun macht die Niere Probleme. Der Magen ist beruhigt, doch nun macht die Niere Probleme. © iStock/marvinh