Nivolumab verlängert Gesamtüberleben bei fortgeschrittenem Nierenzellkrebs

Jochen Schlabing / Foto: Fotolia, freshidea

Erstmals konnte in einer Phase-III-Studie bei vorbehandelten Patienten mit metastasiertem Nierenzellkarzinom ein Überlebensvorteil im Vergleich zur Standardtherapie gezeigt werden.

Überlegene Wirkung bei besserer Verträglichkeit: In der Phase-III-Studie CheckMate-025 hat der Immuncheckpoint-Inhibitor Nivolumab bei anti-angiogen vorbehandelten Patienten mit fortgeschrittenem oder metastasiertem klarzelligem Nierenzellkarzinom (RCC) erhebliche Vorteile gegenüber dem mTOR-Inhibitor Everolimus gezeigt.

Gesamtüberleben: 25 versus 19,6 Monate

Patienten aus der Nivolumab-Gruppe erreichten mit median 25 Monaten ein signifikant längeres Gesamtüberleben als Patienten aus dem Everolimus-Arm mit 19,6 Monaten (HR 0,73; 98,5%-KI 0,570,93; p = 0,0018). "Dies ist die erste Phase-III-Studie, in der ein Überlebensvorteil bei vorbehandelten Patienten mit metastasiertem Nierenzellkarzinom im Vergleich zur Standardtherapie belegt werden konnte", betonte Professor Dr. Padmanee Sharma, MD Anderson Cancer Center, Houston, Texas, USA, bei Präsentation der Ergebnisse beim European Cancer Congress der ECCO/ESMO in Wien.

Darüber hinaus waren mit Nivolumab im Vergleich zu Everolimus die Raten für objektives Ansprechen (25,0 vs. 5,4%) und partielles Ansprechen (24,1 vs. 4,9%) jeweils signifikant höher. Komplette Remissionen waren mit 1 bzw. 0,5% selten. Eine Krankheitsstabilisierung wurde bei 34,4% der Patienten unter Nivolumab und bei 55,2% unter Everolimus erreicht. Das progressionsfreie Überleben unterschied sich nicht (4,6 vs. 4,4 Monate unter Everolimus).

In der Phase-III-Studie wurden 821 Patienten mit fortgeschrittenem RCC behandelt, die bereits ein bis zwei vorherige anti-angiogene Therapien erhalten hatten. Diese erhielten randomisiert und open-label entweder 3mg/kg Nivolumab intravenös alle zwei Wochen oder 10mg Everolimus oral pro Tag. Behandelt wurde bis zum Progress bzw. dem Abbruch infolge zu hoher Toxizität.

Effekt unabhängig von PD-L1-Expression?

Therapiebedingte Nebenwirkungen von Grad 3 oder 4 traten unter Nivolumab weniger häufig auf als unter Everolimus (19 vs. 37%) und weniger Patienten brachen die Therapie infolge von Nebenwirkungen ab (13 vs. 20%), berichtete Prof. Sharma. Die insgesamt häufigsten Nebenwirkungen unter Nivolumab waren Fatigue (33%), Übelkeit (14%) und Pruritus (14%), im Vergleichsarm traten am Häufigsten Fatigue (34%), Stomatitis (29%) und Anämie (24%) auf.

Das Gesamtüberleben war unter Nivolumab unabhängig von der PD-L1-Expression höher als im Vergleichsarm, berichtete Prof. Sharma. Auch Patienten mit einer PD-L1-Expression unter 1% hatten mit Nivolumab eine signifikant bessere Prognose.

Ein umfangreicher Bericht zur CheckMate-025-Studie und weitere Neuigkeiten vom ECCO/ESMO-Kongress folgen in der Print-Ausgabe von Medical Tribune Onkologie/Hämatologie.

Quelle: European Cancer Congress der ECCO/ESMO 2015, Wien

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