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RCC: Zwei bewährte Therapieprinzipien überzeugen in Kombination

Für IMmotion151 waren mehr als 900 nicht vorbehandelte Patienten mit fortgeschrittenem oder metastasiertem klarzelligem und/oder sarkomatoidem Nierenzellkarzinom (RCC) rekrutiert worden. Sie hatten in randomisierter Zuordnung die Standardtherapie mit Sunitinib oder die Kombination aus dem PD-L1-Blocker Atezolizumab und dem Angiogenesehemmer Bevacizumab erhalten, informierte Professor Dr. Bernard Escudier vom Institut Gustave Roussy in Villejuif. Rund 10 % der Teilnehmer gehörten der ungünstigen Risikogruppe nach dem MSKCC*-Score an; bei rund 40 % war in Immunzellen eine mindestens 1%ige PD-L1-Expression nachgewiesen worden.
Zweierkombination überzeugt gegenüber TKI im PFS
Der primäre Endpunkt, das progressionsfreie Überleben (PFS) im PD-L1-positiven Subkollektiv, war nach einer Beobachtungszeit von median 16 Monaten erreicht: Mit Sunitinib behandelte Patienten lebten median 7,7 Monate ohne Progress, die im experimentellen Arm dagegen 11,2 Monate. Dies entspricht einer Risikoreduktion für Progress oder Tod um gut ein Viertel (HR 0,74; p = 0,02).1 Auch im Intent-to-treat(ITT)-Kollektiv war das Zweierregime dem Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI) mit einem PFS von 11,2 Monaten überlegen (vs. 8,4 Monate; HR 0,83; p = 0,02).
Hoher Stellenwert von Patient Reported Outcomes
Das Gesamtüberleben (OS) betrug im Sunitinib-Arm bei PD-L1-positiven Patienten median 23,3 Monate. Dagegen ist der OS-Median unter Atezolizumab/Bevacizumab noch nicht erreicht. Im ITT-Kollektiv ist der OS-Median in beiden Studienarmen noch nicht erreicht. Die Ansprechrate stieg von 35 % unter Sunitinib auf 43 % mit der Kombination; die Rate kompletter Remissionen war unter Atezolizumab/Bevacizumab mehr als verdoppelt (9 vs. 4 %).
Ein weiterer wichtiger Endpunkt von IMmotion151 waren patientenbezogene Outcomes (PRO). Mithilfe von zwei Fragebogen wurden folgende Parameter erfasst:
- Symptomschwere n Beeinträchtigung des Alltagslebens durch die Beschwerden
- Belastung durch Nebenwirkungen
- gesundheitsbezogene Lebensqualität
Prof. Escudier berichtete, dass über 80 % der Studienteilnehmer diese Fragebogen ausfüllten.2
Auch hier erwies sich die immunonkologische/anti-angiogenetische Kombination durchgängig als überlegen: Die mittels MD Anderson Symptom Inventory erfasste Symptomschwere war im experimentellen Arm bei allen 17 tumor- und therapiebedingten Symptomen geringer als unter dem TKI. Auch berichteten die Patienten bei fast allen Visiten, dass ihr Alltagsleben durch diese Beschwerden unter der Kombinationstherapie weniger stark beeinträchtigt wurde als bei Sunitinib: Die Zeit bis zur klinisch relevanten Verschlechterung war im experimentellen Arm mit 11,3 Monaten fast dreimal so lang wie unter Sunitinib (4,3 Monate; HR 0,56). Zudem verschlechterte sich die gesundheitsbezogene Lebensqualität bei den kombiniert behandelten Patienten weniger stark als unter Sunitinib.
Weniger Nebenwirkungen als unter Standardtherapie
Ausführliche Analyse zur Lebensqualität
Bei allen PRO schnitt die Atezolizumab/Bevacizumab-Kombination günstiger ab als der TKI, resümierte Prof. Escudier. Die neue Analyse untermauert nach seinen Worten das günstige Nutzen-Risiko-Profil des Kombinationsregimes und spricht dafür, es als eine Erstlinienoption beim metastasierten RCC einzusetzen. Die neuen Daten von IMmotion151 stellen eine der ausführlichsten Analysen zur Lebensqualität beim RCC dar, betonte Professor Dr. Toni Choueiri vom Dana-Farber Cancer Institute in Boston. Sie bestätigen nach seinen Worten die Erfahrungen, die bislang mit dem gut verträglichen neuen Zweierregime gemacht wurden.*Memorial Sloan Kettering Cancer Center
Quellen:
1. Motzer RJ et al. J Clin Oncol 2018; 36 (suppl; abstr 578)
2. Escudier B et al. J Clin Oncol 2018; 36 (suppl; abstr 4511)
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