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Optimierte Ablationsstrategie stoppt Rhythmusstörung

Die Effektivität der alleinigen Pulmonalvenenisolation (PVI) hält sich beim persistierenden Vorhofflimmern (VHF) in Grenzen, weshalb nach erweiterten Ablationsstrategien gesucht wird. Eine zusätzliche lineare Ablation erwies sich bislang aber nicht als überlegen. Verbessern ließe sich deren Wirkung womöglich durch eine Ethanolinfusion in die Marshall-Vene (EIVOM). Ob dies tatsächlich der Fall ist‚ untersuchte das Team um Dr. Caihua Sang vom Beijing Anzhen Krankenhaus in Peking in der PROMPT-AF-Studie.
An dieser in China durchgeführten offenen Multicenterstudie nahmen 498 Patientinnen und Patienten im Alter zwischen 18 und 80 Jahren teil. Alle litten länger als drei Monate an persistierendem Vorhofflimmern und unterzogen sich erstmals einer Ablation. Die Teilnehmenden wurden auf zwei Strategien randomisiert: alleinige PVI oder PVI und lineare Ablation nach vorheriger EIVOM. Im Rahmen der kombinierten Therapie erfolgte eine Verödung des Vorhofdachs sowie des mitralen und cavotrikuspidalen Isthmus. Zum Monitoring während des einjährigen Follow-ups dienten EKG-Patches, die einmal wöchentlich mindestens 24 Stunden angelegt werden mussten (bei Bedarf ergänzt durch ein Langzeit-EKG).
Nach zwölf Monaten waren 174 der 246 kombiniert Behandelten (70,7 %) ohne Einnahme von Antiarrhythmika frei von Rhythmusstörungen. Mit alleiniger PVI gelang dies nur bei 153 von 249 Personen (61,5 %), was einer Hazard Ratio von 0,73 entspricht. Die Dreifachintervention hatte somit eine signifikante Verbesserung erzielt, konstatieren die Forschenden. Sie räumen jedoch ein, dass der technische Mehraufwand auch Risiken mit sich bringen könnte. Zwar unterschieden sich die prozeduralen Nebenwirkungen zwischen den Gruppen nicht signifikant, allerdings entwickelten 7 vs. 0 Teilnehmende eine Perikarditis oder erlitten einen Perikarderguss.
Die erforderliche technische Expertise im Zusammenhang mit der Ethanolinfusion stellt auch für Studienkommentator Prof. Dr. Miguel Valderrábano vom Houston Methodist DeBakery Heart and Vascular Center ein Problem dar. Zumal der erzielte Mehrwert in der Studie zwar klinisch relevant sei, aber immer noch gering und weit entfernt von einer kurativen Wirkung.
Quelle:
1. Sang C et al. JAMA 2024; doi: 10.1001/jama.2024.24438
2. Valderrábano M. JAMA 2024; doi: 10.1001/jama.2024.24601
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