Persistierendes Vorhofflimmern ist der Katheterablation weniger zugänglich

Dr. Anja Braunwarth

Am persistierenden Vorhofflimmern beißen sich Kardiologen noch die Zähne aus. Am persistierenden Vorhofflimmern beißen sich Kardiologen noch die Zähne aus. © iStock/Dr Microbe

Bei paroxysmalem Vorhofflimmern übertrumpft die Ablation alle anderen Ansätze. An der persistierenden Rhythmusstörung dagegen beißen sich Kardiologen noch die Zähne aus.

Die einmalige Isolation der Pulmonalvenen reicht bei persistierendem Vorhofflimmern (VHF) nicht aus. Wiederholt man die Prozedur mehrfach, steigt zwar die Erfolgschance, aber auch die Belastung für den Patienten. Hoffnungen, dass die Kombination aus Pulmonalvenenisolation und atrialer Substratabtragung den Rhythmus eher normalisiert, haben sich ebenfalls zerschlagen. Allerdings ging das Flimmern dadurch häufiger in eine atriale Tachykardie über. „Das ist für uns schon ein gutes Ergebnis, weil wir diese Tachykardie besser verstehen als das Flimmern“, erklärte Professor Dr. Thomas Rostock­ von der Kardiologie II der Universitätsmedizin Mainz.

Etwas bessere Resultate ließen sich nach Mapping und Erstellung eines 3D-Modells des Vorhofes mit Kennzeichnung betroffener Areale erzielen. Jedoch entsprach die Zahl derjenigen mit atrialer Tachykardie nach der Intervention etwa der von Patienten im Sinusrhythmus. Neuere Ansätze konzentrieren sich auf das Narbengewebe, welches ein Vorhofflimmern auslöst. „Aber weniger als 50 % der Betroffenen haben überhaupt Narben“, erklärte der Kardiologe. Das elektrische Problem liegt also auf subzellulärer Ebene und ist ablativen Maßnahmen kaum zugänglich.

Der Kollege hat auch gute Nachrichten: In einer aktuellen Studie senkte die Katheterablation bei Personen mit Herzinsuffizienz (Ejektionsfraktion ≤ 35 %, NYHA ≥ II) und VHF die Mortalität im Vergleich zur Standardbehandlung signifikant. „Bei Herzinsuffizienten mit Vorhofflimmern können wir das Verfahren also auf jeden Fall aus prognostischen Gründen einsetzen, selbst wenn es symptomatisch nicht viel bringt“, schloss Prof. Rostock.

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Am persistierenden Vorhofflimmern beißen sich Kardiologen noch die Zähne aus. Am persistierenden Vorhofflimmern beißen sich Kardiologen noch die Zähne aus. © iStock/Dr Microbe