Vorhofflimmern: Thorakoskopie statt Katheterablation?

Dr. Elke Ruchalla

Thorakoskopie oder Katheterablation? Thorakoskopie oder Katheterablation? © fotolia/jijomathai

Für Patienten mit symptomatischem Vorhofflimmern ist die thorakoskopische Ablation eine gute Alternative oder Zusatzbehandlung zur Katheter­ablation.

Scheitern medikamentöse und elektrophysiologische Behandlungsversuche, haben Patienten mit anhaltendem oder paroxysmalem Vorhofflimmern neben der endokardialen Katheter­ablation noch eine weitere Option: Über einen beidseitigen thorakoskopischen Zugang werden die Pulmonalvenen vollständig von epikardial isoliert. Auch das linke Herzohr lässt sich damit ausschalten.

Schwere Komplikationen in 3,2 % der Fälle

Dr. Lara M. Vos vom St.-Antonius-Hospital in Nieuwegein und ihre Kollegen haben sich die Daten eines auf Vorhofflimmern spezialisierten Zentrums retrospektiv angeschaut. Sie werteten die Aufzeichnungen von 558 throrakoskopisch ablatierten Patienten hinsichtlich intra- und post­operativer Probleme aus.

Insgesamt errechneten die Wissenschaftler für die durchschnittlich 62 Jahre alten Operierten eine 30-Tage-Komplikationsrate von 11,8 %. Bei 13 Patienten (2,3 %) kam es zu intraoperativen Schwierigkeiten wie Blutungen, bei 18 Behandelten zu schweren postoperativen Komplikationen. Letztere umfassten auch neun Zweiteingriffe bei Hämatothorax oder Perikarderguss und Empyem-Entlastungen.

Eingriff für Frauen ab 70 Jahre riskanter

Bleibende schwere Probleme traten bei 2,5 % der Behandelten auf. Dazu zählten u.a. Lungenveneninfarkte und eine persistierende Phrenikusparese. Ein Patient mit nicht adäquat eingestellter Antikoagulation starb drei Wochen nach der Entlassung an einem ischämischen Schlaganfall.

Zudem wurde untersucht, ob sich intra- und postoperative Probleme vorher abschätzen lassen. Einige Ergebnisse überraschen: Der BMI war ebenso wenig mit mehr Komplikationen assoziiert wie frühere Katheterablationen, Herz-Auswurfleistung oder die Art des Flimmerns. Bei Männern war auch das Alter kein Risikofaktor, bei Frauen ab 70 schon. Die Autoren betonen, dass Ergebnisse eines spezialisierten Zentrums aber nur unter Vorbehalt generalisiert werden sollten.

Quelle: Vos LM et al. Europace 2018; 20: 1790-1797

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