Schlaganfallprävention mittels permanentem Herzmonitor

Dr. Alexandra Bischoff

Durch den neunen, implantierten Herzmonitor lassen sich Vorhofflimmern deutlich schneller erkennen. Durch den neunen, implantierten Herzmonitor lassen sich Vorhofflimmern deutlich schneller erkennen. © fotolia/AungMyo

Der Risikofaktor Vorhofflimmern wird oft erst nach einem Schlaganfall diagnostiziert. Das könnte sich künftig dank eines subkutan implantierten Herzmonitors ändern.

Tritt Vorhofflimmern asymptomatisch auf, bleibt es meist unerkannt. Mit steigendem Alter nehmen die Episoden der Herzrhythmusstörung zu und damit das Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko. Ein Herzmonitor soll helfen, Vorhofflimmern früher zu erkennen als das bisher mit Langzeit-EKGs möglich war.

Das im Brustbereich unter die Haut implantierte Gerät misst über Jahre hinweg kontinuierlich die Herzaktivität und bietet damit eine konstante Rhythmusüberwachung. Der behandelnde Arzt kann jederzeit das EKG per Funk auslesen. In der multizentrischen Studie REVEAL­ AF wurde das Gerät an insgesamt 385 Hochrisikopatienten getestet, die alle einen CHADS2-Score* ≥ 3 bzw. 2 und mindestens einen weiteren Risikofaktor aufwiesen. Keiner der ≥ 65-Jährigen zeigte in einem 24-h-EKG Herzrhythmusstörungen. Alle sechs Monate wurden die Werte kontrolliert und das für mindestens 18 Monate. Primärer Endpunkt war ein Vorhofflimmern-Ereignis, das mindestens sechs Minuten anhielt.

Die Ergebnisse des Kardiologen Dr. James Reiffel, Columbia University for Physicians and Surgeons in New York, und seinen Kollegen von weiteren 56 Zentren weltweit ergaben, dass die Inzidenz von Episoden mit Vorhofflimmern um etwa 60 % stärker im Follow-up zunahm als von den Autoren erwartet.

Rate nach 30 Monaten fast um das Siebenfache gestiegen

Während es nach 30 Tagen 6,2 % der Patienten waren, bei denen mindes­tens eine Episode auftrat, waren es nach sechs Monaten bereits 20,4 %, nach zwölf Monaten 27,1 %, nach 24 Monaten 33,6 % und nach 30 Monaten 40 %. Wer zu Anfang Palpitationen bemerkte, hatte nach 18 Monaten eine um 35,3 % höhere Wahrscheinlichkeit für ein Ereignis.

* kardiale Insuffizienz, Hypertonie, Alter, Diabetes mellitus, Schlaganfall

Quelle: Reiffel JA et al. JAMA Cardiol 2017; 2: 1120-1127

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Durch den neunen, implantierten Herzmonitor lassen sich Vorhofflimmern deutlich schneller erkennen. Durch den neunen, implantierten Herzmonitor lassen sich Vorhofflimmern deutlich schneller erkennen. © fotolia/AungMyo