Patienten mit Nierensteinen von Vitamin C abraten

Die weitaus meisten Nierenkonkremente bestehen aus Kalziumoxalat und Vitamin C wird im Urin zum Teil als Oxalat ausgeschieden. So lag es nahe, einen Zusammenhang zu vermuten.

Kollegen vom Karolinska Institut in Stockholm überprüften diese Hypothese nun anhand einer Kohorte von fast 50 000 schwedischen Männern, die zu Beginn der Studie 1997 Auskunft über ihren Supplement-Konsum gegeben hatten. In die endgültige Analyse gingen nur Männer ohne Nierensteine in der Anamnese ein, die ausschließlich Ascorbinsäure einnahmen.

Nierensteine: Vorsicht bei Ascorbinsäure-Supplementierung

Innerhalb des 11-jährigen Follow-ups diagnostizierte man 436 Nierensteine, wobei die Vitamin-C-Konsumenten ein deutlich erhöhtes Risiko trugen: Für Männer, die weniger als sieben Tabletten in der Woche schluckten, errechneten die Studienautoren ein relatives Risiko von 1,66, bei einer höheren Dosis eines von 2,23. Eine Tablette Vitamin C enthält in Schweden üblicherweise 1000 mg Ascorbinsäure.

In Absolutzahlen bedeutet dieses Resultat, dass in der Vitamin-Gruppe hochgerechnet auf 100 000 Männer 147 primäre renale Konkremente mehr auftraten. Aufgrund der Rezidivneigung der Erkrankung muss man nach Meinung der Wissenschaftler sogar mit einer noch höheren Gefährdung rechnen.

Orangen und Zitronen 
bleiben gesund

Aufs weibliche Geschlecht lassen sich die Ergebnisse nicht übertragen, da Frauen ein wesentlich geringeres Risiko für Nierensteine aufweisen. Und für den Verzehr Vitamin-C-haltiger Nahrungsmittel geben die Kollegen auch Entwarnung, die darin enthaltene Dosen liegen viel niedriger und die Resorption hängt wahrscheinlich auch von den begleitenden Nährstoffen ab.

Laura D. K. Thomas et al., JAMA INTERN MED 2013, E1-E2