Plötzlich allergisch auf die Arbeit

Dr. Carola Gessner, Foto: thinkstock

Jahrzehntelang im Betrieb die gleiche Tätigkeit am gleichen Platz und plötzlich Atembeschwerden. Fragen Sie genauer nach der Job-Umgebung!

Seit vielen Jahren arbeitete Karin B. als Näherin in der Produktion von Sitzen für Bahnwaggons – ohne Probleme. Doch seit 2006 litt sie – nur am Arbeitsplatz – unter Husten, Luftnot und thorakalem Engegefühl. Der konsultierte Lungenfacharzt belegte den Zusammenhang mit dem Job mit einfachen Mitteln, berichtete Dr. Uta Ochmann vom Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Universität München.

Flow-Protokoll wies
 Zusammenhang nach

Der Pneumologe gab der Frau ein Peak-Flow-Meter mit zum Arbeitsplatz, verglich die aufgezeichneten Werte mit denen während einer Krankschreibung und fand relevante Unterschiede. Zwar hatte sich an der Tätigkeit der Frau nichts Entscheidendes verändert, aber in der Halle, in der sie nähte, war 2006 eine neue Maschine aufgestellt worden. Diese fügte mit Druck, Hitze und Kleber Stoffe zusammen, wobei Isocyanat-Monomere entstanden.


Im Expositionsversuch mit dieser Chemikalie wiesen Arbeitsmediziner einen deutlichen Anstieg des Atemwegswiderstandes nach. Denken Sie bei berufsbedingten Atemwegsbeschwerden also immer auch an eine Exposition als Bystander, so Dr. Ochmann.

Exposition möglichst früh unterbinden

Die frühzeitige Diagnose eines Berufsasthmas hat für die Prognose des Betroffenen hohe Bedeutung. Denn je länger eine Exposition fortbesteht, umso wahrscheinlicher kommt es zur Chronifizierung.


Quelle: Internistenkongress Wiesbaden

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