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Präzise Onkologie: Meilensteine gesetzt

Einen gewaltigen Fortschritt stellen etwa die Analysen der Tumorgenome und -proteome dar. Sie haben das Verständnis dafür geschaffen, wie Tumoren entstehen, wie sie ihre unmittelbare Umgebung beeinflussen, aber auch wie man sie behandeln kann. Dadurch wurde es überhaupt erst möglich, Immun- und gezielte Therapien zu entwickeln. Und jetzt, wo es Checkpoint-, Tyrosinkinase-, PARP-Inhibitoren und anderes gibt, brauchen wir die molekulare Diagnostik, um die Indikation in jedem einzelnen Fall zu stellen.
Es ist nicht alles eitel Sonnenschein
Weitere Meilensteine hat die Bildgebung gesetzt, und zwar auf allen Ebenen – von der Prävention über die Erstdiagnose bis zur Verlaufskontrolle und zum Restaging. So erlauben moderne Schnittbildtechnologien und ihre Kombination mit nuklearmedizinischen Verfahren Aussagen zu Lokalisation, Größe und Metastasierung von Tumoren, die die Therapieeffizienz optimieren.
Alles eitel Sonnenschein also? Mitnichten. Zum einen lernen wir noch viel zu wenig aus den zur Verfügung stehenden Daten. Zum anderen sind die Kostenträger derzeit in vielen Fällen nicht bereit, aufwendigere Diagnostik tatsächlich zu bezahlen, obwohl deren Wert gesichert ist und wir nur einen geringen Teil der Ausgaben im Gesundheitswesen gegen den Krebs einsetzen. Dadurch erhalten in Deutschland viele Krebspatienten, die davon profitieren würden, keinen Zugang zu aktueller Präzisionsonkologie. Dieser Zustand ist weder mit einer Vision-Zero vereinbar – deren Ziel es ist, krebsbedingte Todesfälle in Richtung null zu reduzieren – noch fair gegenüber den Beitragszahlern.
Expertenkommentar.
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