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Raucher im Vorteil

Nicht alle Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkarzinome (NSCLC) sprechen gleichermaßen gut auf eine Immuntherapie an: Betroffene, die in ihrem Leben nie geraucht haben, profitieren im Vergleich zu Rauchern bezüglich der Überlebensprognose deutlich weniger von Pembrolizumab, einem gegen den PD1-Rezeptor gerichteten monoklonalen Antikörper. Zu diesem Ergebnis kommen Prof. Dr. Sanjay Popat vom Royal Marsden Hospital and Institute of Cancer Research in London und Kollegen.
In die Auswertung flossen die Daten von 1.166 Frauen und Männern ein, bei denen zwischen 2011 und 2019 ein lokal fortgeschrittenes oder metastasiertes nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom diagnostiziert worden war. Als Erstlinientherapie hatten sie Pembrolizumab erhalten. 7,8 % von ihnen waren lebenslang Abstinenzler, die Übrigen 92,2 % zum Zeitpunkt der Tumordiagnose entweder aktive oder ehemalige Raucher.
Bei Nie-Rauchern auf das Tumorgenom achten
Im Vergleich zu den Jemals-Rauchern waren die Nie-Raucher älter (median 78,2 vs. 72,7 Jahre), häufiger weiblich (67,0 % vs. 48,7 %) und hatten öfter eine nicht-plattenepitheliale Tumorhistologie (76,9 % vs. 68,7 %). Nach Berücksichtigung verschiedener Einflussvariablen zeigte sich: Die Jemals-Raucher lebten nach Beginn der Pembrolizumabtherapie median noch 12,8 Monate, die Nie-Raucher dagegen nur 6,5. Dies entsprach einer um 31 % schlechteren Überlebensprognose.
Pembrolizumab als Monotherapie in der Erstlinie ist offensichtlich keine optimale Behandlungsoption für Patienten mit einem fortgeschrittenen NSCLC, die niemals geraucht haben, resümiert Prof. Popat. Bei Nie-Rauchern sollte optimalerweise eine auf das genomische Tumorprofil zugeschnittene onkologische Therapie gewählt werden, so der Experte.
Quelle: Popat S et al. JAMA Netw Open 2022; 5: e2214046; DOI: 10.1001/ jamanetworkopen.2022.14046
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