Real-Life-Daten belegen langfristige Effekte von Omalizumab auch für Kinder

Eine Behandlung mit dem IgE-Anti­körper Omalizumab reduziert bei Patienten mit schwerem Asthma die Zahl der Exazerbationen. Unklar ist allerdings, ob und wie lange der Effekt nach Absetzen des Biologikums anhält. Insbesondere für Kinder gibt es zu dieser Frage kaum belastbare Studien­ergebnisse.

Zur Klärung der offenen Fragen griffen Wissenschaftler um Prof. Dr. ­Marc ­Humbert von der Université Paris-Saclay auf Datenbanken des französischen Gesundheitssystems zurück. Für ihre groß angelegte Kohortenstudie analysierten sie erstmals nicht nur die Real-Life-Daten von 16.750 Erwachsenen, sondern auch von 2.453 Kindern ab sechs Jahren. Sämtliche Patienten waren aufgrund ihres Asthmas zwischen 2009 und 2019 mindestens 16 Wochen lang mit Omalizumab behandelt worden.

Ein, zwei bzw. drei Jahre nach Absetzen des Antikörpers hatten 70 %, 39 % und 24 % der Erwachsenen ihr Asthma nach wie vor unter Kontrolle. Bei den Kindern war der Anteil sogar noch etwas höher (76 %, 44 % bzw. 33 %). Die asthmabedingte Inanspruchnahme von medizinischer Versorgung blieb nach Therapieende bei allen Patienten langfristig stabil. Die Rate asthmabedingter Hospitalisierungen lag nach zwei Jahren bei 1,3 % (Erwachsene) bzw. 0,6 % (Kinder). Unter dem Biologikum hatte jeweils etwa ein Fünftel der Patienten zusätzlich orale Kortikosteroide (OCS) benötigt, zwei Jahre nach Absetzen waren es 33,3 % bzw. 24,6 %.

Die Studienergebnisse belegen für einen Großteil der Patienten auch nach Beendigung der Omalizumabtherapie eine bis zu drei Jahre anhaltende Asthmakontrolle. Dies äußere sich sowohl in der langfristig geringen Inanspruchnahme von asthmabedingter medizinischer Versorgung als auch im OCS-Verbrauch, so die Autoren.

Quelle: Humbert M et al. Eur Respir J 2022; 60: 2103130; DOI: 10.1183/13993003.03130-2021