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Regorafenib verringert Mortalitätsrisiko um rund ein Drittel

Erkrankten mit refraktären Karzinomen von Magen und gastroösophagealem Übergang stehen bislang nur wenige Behandlungsoptionen zur Verfügung. Mit dem Multityrosinkinase-Inhibitor Regorafenib wurde in der Phase-2-Studie INTEGRATE gegenüber Placebo eine Verlängerung des progressionsfreien Überlebens erreicht, berichtete Prof. Dr. Nick Pavlakis von der Universität Sydney. Daraufhin prüften Forschende die Substanz in INTEGRATE II bei Patient:innen mit fortgeschrittenen gastroösophagealen Karzinomen nach Versagen von mindestens zwei Therapielinien. Die Phase-3-Studie war ursprünglich mit einer Placebo-Vergleichsgruppe geplant. Aufgrund der therapeutischen Fortschritte passten die Wissenschaftler:innen das Protokoll jedoch an: In INTEGRATE IIa (n = 251) wird Regorafenib (n = 169) weiterhin gegen Placebo (n = 82), in INTEGRATE IIb hingegen in Kombination mit Nivolumab gegen eine Standard-Chemotherapie geprüft, informierte Prof. Pavlakis.
Regorafenib bewirkt OS-Benefit
In der gepoolten Analyse von INTEGRATE und INTEGRATE IIa führte die Gabe von Regorafenib zu einer Reduktion des Sterberisikos um 30 % (HR 0,70; p = 0,001). Bestätigt wird das Ergebnis durch die Auswertung von INTEGRATE IIa, in der das Mortalitätsrisiko um 32 % sank und die 12-Monats-OS-Rate um absolut 13 % im Vergleich zu Placebo stieg (19 % vs. 6 %; HR 0,68; p = 0,006). Der OS-Benefit wurde in allen vorab geplanten Subgruppen beobachtet. Auch das PFS verlängerte sich signifikant, mit einem um 47 % verringerten relativen Risiko für Progress oder Tod (HR 0,53; p < 0,0001). Außerdem verzögerte die aktive Therapie signifikant die Verschlechterung der globalen Lebensqualität (p = 0,0043). Die Toxizität von Regorafenib entsprach dem bisher geplanten Profil; neue Sicherheitssignale beobachteten die Studienautor:innen nicht.
„INTEGRATE IIa bestätigt den OS-Benefit von Regorafenib im Vergleich zu Placebo für refraktäre Patient:innen“, resümierte Prof. Pavlakis. Für die Phase-3-Studie INTEGRATE IIb zum Vergleich von Regorafenib/Nivolumab versus Chemotherapie nach Wahl des Prüfarztes bzw. der Prüfärztin werden derzeit noch Teilnehmer:innen rekrutiert.
Quelle:
Pavlakis N et al. ASCO GI 2023; Abstract LBA294
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