
Rezidiviertes/refraktäres DLBCL : Glofitamab als Option denkbar

Zu den Behandlungen, die für ein rezidiviertes oder refraktäres DLBCL nach mind. zwei Linien zugelassen sind, gehören CAR-T-Zell-Therapien. Doch nicht alle Patient:innen, die für dafür vorgesehen sind, erhalten die Infusion. So sterben einige der Betroffenen noch während der Wartezeit oder erleiden einen Progress.
Von den Erkrankten, die sich tatsächlich einer CAR-T-Zell-Therapie unterziehen, erreichen nur etwa 40 % eine dauerhafte Remission. Zudem handelt es sich um ein sehr aufwendiges und kostspieliges Verfahren. Deshalb besteht ein hoher Bedarf an wirksamen und schnell verfügbaren Alternativen.
Obinutuzumab soll CRS abschwächen
Mit diesem Ziel vor Augen prüften Forschende um Prof. Dr. Michael J. Dickinson vom Peter MacCallum Cancer Centre, Melbourne, die Wirksamkeit und Sicherheit von Glofitamab in dem Setting. Der bispezifische Antikörper bindet monovalent an CD3 auf T-Zellen und bivalent an CD20 auf B-Zellen.
Die Teilnehmer:innen mit rezidiviertem oder refraktärem DLBCL und zwei Vortherapien wurden im Rahmen der Studie mit Obinutuzumab zur Abschwächung des Zytokinfreisetzungssyndroms (CRS) vorbehandelt. Darauf folgte eine Glofitamab-Monotherapie über insgesamt zwölf Zyklen. Der primäre Endpunkt war das komplette Ansprechen (CR) gemäß der Beurteilung durch einen unabhängigen Prüfungsausschuss. Zu den wichtigsten sekundären Endpunkten gehörten Ansprechendauer, Überleben und Sicherheit.
Eigenschaften des CRS
In den meisten Fällen stand das CRS im Zusammenhang mit der initialen Verabreichung von Glofitamab im ersten Zyklus, wodurch der Zeitpunkt des Auftretens vorhersehbar war. Die Symptome konnten in der Regel gut mit Glukokortikoiden und Tocilizumab kontrolliert werden.
Von den 155 eingeschlossenen Patient:innen erhielten 154 mindestens eine Studienmedikation, also Obinutuzumab oder Glofitamab. Nach einem medianen Follow-up von 12,6 Monaten erzielten 39 % ein CR. Ähnliche Ergebnisse wies auch die Population von 52 Personen, die zuvor eine CAR-T-Zell-Therapie erhalten hatten, auf. Von ihnen entwickelten 35 % ein CR.
Die mediane Zeit bis zum CR betrug 42 Tage. Bei 78 % der Erkrankten, die initial ein CR erreicht hatten, konnte dieses über zwölf Monate aufrechterhalten werden. Die Ein-Jahres-PFS-Rate betrug 37 %.
9 % der Teilnehmenden brachen die Behandlung mit Glofitamab wegen unerwünschter Ereignisse ab. Am häufigsten kam es mit 63 % zu einem CRS. 62 % der Patient:innen entwickelten Nebenwirkungen ≥ Grad 3.
Quelle:
Dickinson MJ et al. N Engl J Med 2022; 387: 2220-2231; DOI: 10.1056/NEJMoa2206913
Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).