Ribociclib mit 400 mg/Tag einsetzbar

ESMO Breast Cancer 2024 Birgit-Kristin Pohlmann

Individuelle Dosisanpassungen sind eine Option gegen Therapieabbrüche beim frühem Mammakarzinom. Individuelle Dosisanpassungen sind eine Option gegen Therapieabbrüche beim frühem Mammakarzinom. © Vladislav – stock.adobe.com

Individuelle Dosisanpassungen von Ribociclib sind ein probates Mittel gegen Therapieunterbrechungen oder -abbrüche, ohne die Effektivität beim frühem Mammakarzinom zu gefährden. Das legen neue Daten der NATALEE-Studie nahe.

Für Patient:innen mit HR+/HER2- frühem Brustkrebs und erhöhtem Rezidivrisiko stellt die endokrinbasierte Kombinationstherapie mit Ribociclib und einem nicht-steroidalen Aromatasehemmer (NSAI) eine wirksame Option dar. In der NATALEE-Studie hatte sich das invasive krankheitsfreie Überleben (iDFS) gegenüber der alleinigen NSAI-Therapie signifikant verlängert (HR 0,749; p = 0,0006). Um Therapiesicherheit und Compliance zu erhöhen, lag die Startdosis von Ribociclib mit 400 mg/Tag niedriger als im metastasierten Setting. 

Klinische Daten aus den Studien MONALEESA und AMALEE hatten darauf hingewiesen, dass eine Dosisreduktion von Ribociclib 600 mg/Tag auf 400 mg/Tag keinen Einfluss auf die Effektivität der Behandlung hat. Die Inzidenz der dosisabhängigen Nebenwirkungen wurde aber reduziert, erläuterte Prof. Dr. Carlos Barrios, Latin American Cooperative Oncology Group, Porto Alegre.

NSAI mit guter Verträglichkeit 

In der NATALEE-Studie erhielten die Teilnehmenden Ribociclib über drei Jahre. Zum Zeitpunkt der aktuellen Datenauswertung waren noch 21 % unter der Therapie. Die mediane relative Dosisintensität des CDK4/6-Inhibitors betrug 94 %, was laut Prof. Barrios die insgesamt gute Verträglichkeit unterstreicht. 

Neue Sicherheitssignale traten nicht auf. Häufige Nebenwirkungen waren u.a. Neutropenie (41,5 % inkl. Grad ≥ 3) sowie ein Abfall der Neutrophilen (21,1 % inkl. Grad ≥ 3). Von speziellem Interesse sind unter CDK4/6-Inhibitor-Therapie die Leberenzymwerte: Ein Anstieg der Alanin-Aminotransferase wurde bei 19,5 % beobachtet; in 16,9 % der Fälle stieg die Aspartat-Aminotransferase, jeweils inkl. Grad ≥ 3. 

22,8 % bzw. 19,7 % der Teilnehmenden mussten die Dosis von Ribcociclib aufgrund von Nebenwirkungen reduzieren oder die Behandlung abbrechen. Neutropenie (8,5 %) bzw. ein Neutrophilenabfall (5,6 %) waren die häufigsten Gründe für eine Dosisanpassung der Substanz. Für Therapieabbrüche zeichneten sich insbesondere leberbedingte Nebenwirkungen (8,9 %) verantwortlich. Die meisten Abbrüche traten laut Prof. Barrios bei Patient:innen ohne rechtzeitige Dosisreduktion auf (14,0 %). 

Wichtig sei, dass die Dosisverringerungen das iDFS nicht negativ beeinflussten. Die Kaplan-Meier-Kurven verliefen nahezu deckungsgleich, so der Referent. Ob Dosisanpassungen notwendig sind, zeige sich in der Regel nach etwa drei Monaten. Die Daten unterstreichen laut Prof. Barrios, wie wichtig ein zeitnahes Nebenwirkungsmanagement für den Erfolg der endokrinbasierten Kombinationstherapie beim frühen HR+/HER2- Mammakarzinom ist.

Quelle:
Barrios C. ESMO Breast Cancer Congress 2024; Abstract 113MO

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Individuelle Dosisanpassungen sind eine Option gegen Therapieabbrüche beim frühem Mammakarzinom. Individuelle Dosisanpassungen sind eine Option gegen Therapieabbrüche beim frühem Mammakarzinom. © Vladislav – stock.adobe.com