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Training und Proteine bewahren Insuffiziente vorm Muskelschwund
Auch wenn schwindende Muskeln im Alter teilweise physiologisch sind, so gilt das nur in bestimmten Grenzen. Experten sind sich allerdings noch uneins, wo diese Grenzen liegen. Auf alle Fälle ist die frühere Definition, die nur von der Muskelmasse ausging, heute obsolet. Mittlerweile berücksichtigt die ICD-10-Kodierung M62.50 den wesentlicheren Punkt: Was kann der Betroffene mit der Muskelmasse anfangen? Die Funktionalität – Kraft und Beweglichkeit – spielt also eine erhebliche Rolle. Und daran kann man arbeiten.
Wozu das gut sein soll? Unter anderem führt die nachlassende Muskelfunktion zu einer geringeren Beweglichkeit. Die Folge davon sind oft Stürze mit allen sich daraus ergebenden Komplikationen. Aus Angst davor vermeiden viele alte Menschen „überflüssige“ Aktivitäten, werden noch unbeweglicher mit weiterem Muskelfunktionsverlust – und schon ist der Teufelskreis da. An der Frage der Prävention und Behandlung der Erkrankung forscht das Team um Dr. Sabine Goisser, Ernährungswissenschaftlerin am Geriatrischen Zentrum der Universität Heidelberg und dem dortigen Agaplesion Bethanien Krankenhaus.
Zunächst müssen Sie die Sarkopenie erkennen – gerade der Hausarzt ist für viele Probleme erster Ansprechpartner und damit prädestiniert, Frühwarnzeichen wahrzunehmen. Zum ersten Screening empfehlen die Experten einen Fragebogen (s. Kasten), der wenig Zeit beansprucht und sich relativ einfach in die Alltagspraxis integrieren lässt. Schon im Verdachtsfall können Sie gemeinsam mit dem Betroffenen Möglichkeiten für eine Intervention andenken.
Quelle: Goisser S et al. Internist 2019; 60: 141-148
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