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Der Blick auf die Waage reicht allein nicht aus
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Experten empfehlen, beim Gewichtsmanagement von Diabetikern zukünftig einen größeren Fokus auf die Körperzusammensetzung zu legen. Anlass dazu geben Forschungsergebnisse, die eine geringe Muskelmasse mit einem erhöhten Mortalitätsrisiko in Zusammenhang bringen.
Keine Trennung nach Typ-1- und Typ-2-Diabetes
Die Aussagen basieren auf US-amerikanischen Registerdaten von mehr als 1.500 Diabetespatienten (Typ 1 und Typ 2). Für ihre Analyse teilten Dr. Jae Yu von der Hallym Universität in Seoul und Kollegen die Zuckerkranken anhand der Muskelmasse in zwei Gruppen ein: normal und niedrig. Der Cut-off lag bei 7 kg/m2 (Männer) bzw. 5,5 kg/m2 (Frauen). Die Gruppe mit geringer Muskelmasse umfasste knapp 200 Personen.
Während des im Schnitt 9,3 Jahre dauernden Follow-ups starben 413 Teilnehmer, 147 davon aufgrund einer kardiovaskulären Ursache. Eine niedrige Muskelmasse brachten die Forscher mit einer um 44 % erhöhten Gesamtsterblichkeit in Verbindung. Das kardiovaskuläre Mortalitätsrisiko von Diabetikern in dieser Gruppe lag doppelt so hoch wie das von Teilnehmern mit normalen Muskelwerten.
Die Ergebnisse zeigten sich unbeeinflusst von Gebrechlichkeit oder dem Niveau der Blutzuckerkontrolle (gemessen über den HbA1c-Wert). Auch mikrovaskuläre Komplikationen (z.B. Retino- oder Nephropathie) schienen keine Rolle zu spielen.
Zwischen Muskel- und Fettmasse unterscheiden
Das Team um Dr. Yu geht vielmehr davon aus, dass der Muskelverlust selbst das Risiko erhöht. Um den Erfolg einer Gewichtsintervention bei Typ-2-Diabetikern richtig zu interpretieren, helfe der Blick auf die Waage deshalb nur bedingt weiter. Eine Sarkopenie lasse sich nur entlarven, wenn man Fett- und Muskelmasse getrennt voneinander betrachtet.
Quelle: Pressemitteilung – Diabetologia
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