
Diabetische Nephropathie: Finerenon bremst Progression

Der Typ-2-Diabetes gilt weltweit als führende Ursache für Nierenversagen. Leitlinien empfehlen außer einer Einstellung von Bluthochdruck und Hyperglykämie einen Blocker des Renin-Angiotensin-Systems (RAS), also einen ACE-Hemmer oder Angiotensin-Rezeptor-Blocker, neuerdings auch eine SGLT2-Inhibition.
Kortikoid-Rezeptor-Antagonist plus RAS-Blocker gegeben
Dennoch bleibt ein Risiko für eine fortschreitende Nierenschädigung bestehen, sodass man neue Therapien benötigt. Finerenon ist ein nicht-steroidaler, selektiver Mineralokortikoid-Rezeptor-Antagonist, der in früheren Studien bei Typ-2-Diabetikern mit chronischer Nierenerkrankung zu einer Reduktion der Albuminurie führte. In der FIDELIO-DKD-Studie wollte man herausfinden, wie sich der Wirkstoff langfristig auf Nieren und Herz-Kreislauf-System auswirkt.
Eingeschlossen waren 5734 Patienten mit Typ-2-Diabetes und chronischer Nierenerkrankung, die alle mit einem RAS-Blocker behandelt wurden. Zusätzlich zur Standardtherapie erhielten sie randomisiert Finerenon oder Placebo. Der primäre Endpunkt setzte sich aus Nierenversagen, dauerhaftem Abfall der geschätzten glomerulären Filtrationsrate (eGFR) um mindestens 40 % vom Ausgangswert und Tod durch renale Ursache zusammen. Wichtigster sekundärer Endpunkt war eine Kombination aus kardiovaskulärem Tod, nicht-tödlichem Herzinfarkt bzw. Schlaganfall und Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz.
Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 2,6 Jahren konnten die Studienärzte unter Leitung von Dr. George Bakris vom Department of Medicine der Universität Chicago zeigen, dass Finerenon den primären Endpunkt signifikant um 18 % und den sekundären CV-Endpunkt um 14 % senkte. Die Häufigkeit von Nebenwirkungen in den beiden Behandlungsgruppen lag ähnlich hoch. Allerdings mussten mehr Patienten aus dem Verumkollektiv die Behandlung aufgrund einer Hyperkaliämie abbrechen (2,3 % vs. 0,9 %).
Quelle: Bakris GL et al. N Engl J Med 2020; 383: 2219-2229; DOI: 10.1056/NEJMoa2025845
Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).