Schwangere vor Cannabis warnen!

Dr. med. Andrea Wülker, Foto: fotolia, jeremynathan

Cannabis legalisieren, das fordern Politiker hierzulande immer häufiger. Umso wichtiger ist es, Schwangere oder stillende Mütter zu warnen!

Viele Schwangere glauben, Kiffen sei ungefährlich für ihr Kind, etwa 2 bis 5 % der werdenden Mütter greifen nach eigenen Angaben zu Marihuana. Unter sozioökonomisch benachteiligten Frauen liegt der Anteil sogar bei 15 bis 28 %.


Ärzte vom Amercian College of Obstetricians and Gynecologists (ACOG) warnen nun in einem Positionspapier vor den Risiken solchen Verhaltens. Aus tierexperimentellen Studien ist bekannt, dass Tetrahydrocannabinol (THC) – ein psychoaktiver Bestandteil von Cannabis – ins fetale Blut gelangt. Auch in der Muttermilch von stillenden Konsumentinnen konnte THC nachgewiesen werden.

Vor der Schwangerschaft Suchtverhalten erfragen

Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft Hanf konsumierten, schnitten in verschiedenen Tests zur visuell-motorischen Koordination oder zur Problemlösungsfähigkeit schlechter ab als Kinder, die intrauterin nicht mit Cannabis in Berührung gekommen waren, berichten die US-amerikanischen Mediziner. Auch reduzierte Aufmerksamkeitsspannen und Verhaltensprobleme wurden festgestellt.


Ob all das spezifische Folgen des Marihuana-Konsums sind, lässt sich zwar nicht genau ausmachen, räumen die Experten ein – denn Schwangere, die zu Cannabis greifen, trinken oft zusätzlich Alkohol, rauchen Zigaretten oder nehmen andere Drogen. Dennoch lautet ihr eindringlicher Rat: THC-Anwenderinnen explizit über die möglichen negativen Folgen für ihr Kind aufklären!


Quelle: Marijuana use during pregnancy and lactation. Committee Opinion No. 637. American College of Obstetricians and Gynecologists, Obstet Gynecol 2015; 126: 234-238

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