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Sommer-Mütter in Gefahr
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Trotz immer besserer medizinischer Versorgung treten in den USA bei Frauen während der Wehen und der Entbindung zunehmend gefährliche Komplikationen auf. Eine US-amerikanische Studie bringt das Risiko für eine schwere mütterliche Morbidität mit Hitzebelastung in Verbindung.
Die retrospektive Analyse basiert auf Versicherungsdaten der Kaiser Permanente Southern California aus den Jahren 2008 bis 2018. Die regionale Kohorte umfasste mehr als 425.000 Einlingsschwangerschaften. Neben demografischen Informationen beinhalteten die Datensätze auch Angaben zum Lebensstil der Mütter und ihrer medizinischen Vorgeschichte. Die Hitzebelastung der Schwangeren ermittelten die Wissenschaftler über Satellitendaten – ausgewertet wurden Tage ab einer Temperatur von mindestens 35 °C.
Hitzewellen im dritten Trimester besonders kritisch
Im Untersuchungszeitraum waren 3.446 Fälle von schwerer mütterlicher Morbidität zu verzeichnen. Eine Hitzeexposition während der Schwangerschaft und v.a. im letzten Trimester stand mit einem erhöhten Risiko in Verbindung. Die Assoziation verstärkte sich mit der Zahl der erlebten Hitzetage und der maximalen Temperatur. Die kurzfristige Betrachtung zeigte, dass Frauen schon bei einer Hitzewelle in der letzten Schwangerschaftswoche mit einem signifikant größeren Risiko rechnen mussten. Abhängig von Temperatur und Dauer erhöhte es sich um das 1,3-Fache (bei ≥ 35 °C für mindestens zwei Tage) bis hin zum 2,4-Fachen (bei ≥ 40 °C über mindestens vier Tage). Zudem schien ein Schwangerschaftsbeginn in der kalten Jahreszeit die Assoziation zu verstärken. Selbiges gilt für ein niedriges Bildungsniveau der Mutter. Einen positiven – wenngleich nicht signifikanten – Einfluss zeigten dagegen Grünflächen in der Wohnumgebung.
Jiao A et al. JAMA Netw Open 2023; 6: e2332780; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2023.32780
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