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Spezialzentren gewährleisten durch mehr Ressourcen eine bessere Versorgung

Ein Team um Graham Lough von der Respiratory Effectiveness Group in Ely hat in einer Studie Ansätze herausgearbeitet, um die Versorgung dieser Patientinnen und Patienten zu optimieren. Vorherige Studien haben gezeigt, dass eine frühzeitige Überweisung und Behandlung in Spezialzentren die Überlebensraten verbessern und Krankenhausaufenthalte reduzieren kann. In der vorliegenden Querschnittsstudie wurden die Behandlungswege von Betroffenen in spezialisierten und nicht-spezialisierten ILD-Zentren untersucht. Der Schwerpunkt lag auf Überweisungen, Fallzahlen, diagnostischen Möglichkeiten, interdisziplinären Boards und dem Zugang zu Ressourcen.
Weltweit wurde von September 2022 bis Januar 2023 eine Umfrage unter ILD-Expertinnen und -Experten sowie Gesundheitsfachkräften aus spezialisierten und nicht-spezialisierten ILD-Zentren durchgeführt. Von den 363 Rückmeldungen aus 64 Ländern stammten 259 aus Spezialzentren. Die Überweisung an diese Zentren erfolgte vorwiegend durch Pneumologinnen und Pneumologen. In den 104 nicht-spezialisierten Zentren stellten sich die Betroffenen vor allem in Eigenregie vor oder wurden durch die Hausarztpraxis überwiesen.
Das Autorenteam vermutet, dass Hausärztinnen und -ärzte Frühzeichen einer ILD möglicherweise häufig nicht erkennen, was zu verspäteten Überweisungen und suboptimalen Behandlungsergebnissen führt. ILD-Spezialzentren führten mehr und spezifischere leitliniengerechte diagnostische Tests durch. Zudem verfügten sie über mehr Fachkräfte und hielten multidisziplinäre Meetings ab, an denen im Schnitt sechs Fachrichtungen beteiligt waren. Insbesondere der Zugang zu antifibrotischen Medikamenten war in den spezialisierten deutlich besser als in nicht-spezialisierten Zentren (91 % vs. 60 %).
Quelle: Lough G et al. ERJ Open Res 2024; doi: 10.1183/23120541.00899-2024
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