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Studie deutet potenziellen Nutzen an

Es gibt verschiedene Wege, um einen Gestationsdiabetes in Schach zu halten und damit unangenehme Folgen für Mutter und Kind zu vermeiden. Als Methoden der ersten Wahl gelten derzeit diätetische Maßnahmen und vermehrte körperliche Bewegung. Bessert sich die Stoffwechsellage darunter nicht, kommt im Allgemeinen Insulin zum Einsatz. Darunter drohen allerdings Hypoglykämien bei der Schwangeren und ihrem Kind, eine vermehrte Gewichtszunahme und andere Komplikationen.
Dr. Fidelma Dunne von der University of Galway und Kollegen prüften in einer randomisierten Doppelblindstudie, ob Metformin eine sinnvolle Primärtherapie des Gestationsdiabetes sein kann. In ihre Untersuchung nahmen sie 510 betroffene Frauen bis zur Schwangerschaftswoche (SSW) 28+6 auf.
Kein Unterschied im primären kombinierten Endpunkt
Nach dem Zufallsprinzip erhielten diese entweder eine Therapie mit Metformin (bis max. 2,5 g/d) plus Standardversorgung (Gruppe 1) oder ausschließlich die Standardversorgung (Gruppe 2). Diese umfasste Ratschläge zu Ernährung und körperlichem Training. Reichten Metformin bzw. das Routinevorgehen zur Glukoseeinstellung nicht aus, wurden die Patientinnen auf Insulin eingestellt.
Nach der Entbindung fanden die Forscher keinen signifikanten Unterschied zwischen den Gruppen im Hinblick auf den kombinierten primären Endpunkt. Dieser war definiert als präpartaler Insulineinsatz sowie ein Nüchtern-BZ von ≥ 92 mg/dl in SSW 32 bzw. 38. In Gruppe 1 erreichten den Endpunkt 150 Schwangere, in Gruppe 2 waren es 167. Allerdings fielen einige vorab festgelegte sekundäre Endpunkte zugunsten der Metformingruppe aus. Weniger Teilnehmerinnen benötigten Insulin (101 vs. 134 Frauen) und die Gewichtszunahme im Verlauf fiel geringer aus (0,8 kg vs. 2,0 kg). Unter Metformin waren weniger Kinder mit einem Geburtsgewicht > 4 kg makrosom (7,6 % vs. 14,8 %). Allerdings wog ein größerer Anteil weniger als 2,5 kg (6,1 % vs. 3,4 %) Außerdem war die Körperlänge geringfügig, aber signifikant niedriger.
Langzeit-Follow-up künftig berücksichtigen
Auch wenn sich im primären Endpunkt kein Unterschied zwischen den beiden Therapieregimes ergab, lohnt es sich, den Metforminansatz in Studien mit größeren Patientinnenzahlen weiter zu prüfen, so die Autoren. Auch müsse man ein Langzeit-Follow-up vorsehen.
Quelle: Dunne F et al. JAMA 2023; DOI: 10.1001/jama.2023.19869
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