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System in die Sache bringen

Bei chronischen Wunden lässt sich durch eine topische oder intraläsionale Therapie allein oftmals keine ausreichende Krankheitskontrolle erreichen. In diesen Fällen muss man zusätzlich zu Systemtherapeutika wie Glukokortikoiden, anderen Immunsuppressiva oder zu Biologika greifen, erklärte PD Dr. Cornelia Erfurt-Berge von der Hautklinik am Universitätsklinikum Erlangen. Von diesen Substanzen habe aber kaum eine die Zulassung für diese Indikation.
Dr. Erfurt-Berge schilderte das Beispiel einer 76-jährigen Frau mit Pyoderma gangraenosum nach Anstoßtrauma. Die Erkrankung mit progressivem Verlauf präsentiert sich als tiefes, nekrotisches Ulkus mit erhabenem, lividem, sehr verletzlichem Rand. Schon ein Insektenstich kann es auslösen. Oft besteht eine Assoziation mit einer anderen Erkrankung, etwa einem Tumor oder einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung. Gibt es kein fassbares Grundleiden, gelten laut Leitlinie Glukokortikoide als systemische Therapie der Wahl.
Im Fall der alten Dame kombinierten die Erlanger Ärzte ein Steroid mit Azathioprin (off label!) – was ohne Erfolg blieb. Auch eine Dosiserhöhung des Immunsuppressivums, später des Steroids, sowie die Beigabe intravenöser Immunglobuline (ebenfalls off label!) brachten keine Besserung. Erst Infliximab, gleichermaßen ohne Zulassung für diese Indikation, brachte den Durchbruch. Ähnlich verlief die Behandlung einer 17-Jährigen mit Necrobiosis lipoidica diabeticorum, bei der nach einer Reihe frustraner Ansätze erst der TNF-α-Blocker anschlug.
Man kommt also in der Systemtherapie chronischer Wunden meist nicht um den Off-Label-Einsatz bestimmter Substanzen herum, so die Dermatologin. Unterstützen lässt sich die Behandlung u.a. durch Analgetika, Nahrungsergänzungsmittel oder Antibiotika.
Quelle: 4. Nürnberger Wundkongress
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