Therapierefraktäre palmoplantare Pustulose lässt sich mit Biologikum lindern

Dr. Sascha Bock

Von allen inflammatorisch bedingten Hautläsionen schränkt die palmoplantare Pustulose die Lebensqualität am meisten ein. Von allen inflammatorisch bedingten Hautläsionen schränkt die palmoplantare Pustulose die Lebensqualität am meisten ein. © iStock/petekarici

Die palmoplantare Pustulose wehrt sich hartnäckig gegen die ohnehin spärlichen Behandlungsoptionen. Ein Antikörper aus der Psoriasistherapie könnte helfen. Denn die Erkrankungen haben wohl ätiopathogenetische Gemeinsamkeiten.

Von allen inflammatorisch bedingten Hautläsionen schränkt die palmoplantare Pustulose die Lebensqualität am meisten ein, schreiben Dr. Tadashi Terui, Abteilung für Dermatologie, Nihon University School of Medicine, Tokio und Kollegen. Die genaue Ätiologie der multiplen Pusteln ist noch unklar. Das aktuelle therapeutische Vorgehen weist aber auf molekulare Ähnlichkeiten zur Pathogenese der Psoriasis hin. So kommen Medikamente gegen Schuppenflechte bei der Pustulose zum Einsatz – wenn auch mit mäßigem Erfolg.

Bei den Biologika sieht die Lage ebenfalls durchwachsen aus. Immerhin konnte inzwischen gezeigt werden, dass die Produktion von Interleukin 23 – einem Schlüsselregulator der Inflammation – den Phänotyp der palmoplantaren Pustulose bestimmt. Und genau da kommt Guselkumab ins Spiel: Ein monoklonaler IgG-Antikörper, der IL-23 bindet und sich bei Patienten mit Plaque-Psoriasis als effektiv erwiesen hat. In einer aktuellen Proof-of-concept-Studie haben die japanischen Forscher nun die Wirksamkeit und Sicherheit von Guselkumab zur Therapie der moderaten bis starken palmoplantaren Pustulose überprüft.

Drei von vier Probanden hatten Nebenwirkungen

An der Untersuchung nahmen 49 Patienten teil, bei denen konventionelle Optionen nichts brachten. Randomisiert in zwei Gruppen erhielten sie entweder das Biologikum oder ein Placebo. Die subkutanen Injektionen erfolgten zu Studienbeginn und nach vier Wochen. Verschiedenne Scores zum Hautstatus wurden nach 16 und 24 Wochen ermittelt.

Gegenüber dem Placebo besserten sich die Läsionen unter dem Verum signifikant. Zudem sanken im Studienverlauf die Serumkonzentrationen von proinflammatorischen Interleukinen, die durch IL-23 getriggert werden. Nebenwirkungen traten in beiden Gruppen gleich häufig auf (bei ca. 75 % der Probanden), darunter Pharyngitiden, Kopfschmerzen und Kontaktdermatitiden. Gravierende Sicherheitsbedenken stellten die Autoren allerdings nicht fest, sodass ihrer Meinung nach größere Phase-III-Studien folgen können.

Quelle: Terui T et al. JAMA Dermatol 2018; online first

Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).


Von allen inflammatorisch bedingten Hautläsionen schränkt die palmoplantare Pustulose die Lebensqualität am meisten ein. Von allen inflammatorisch bedingten Hautläsionen schränkt die palmoplantare Pustulose die Lebensqualität am meisten ein. © iStock/petekarici