Thromboseprophylaxe: Schlucken statt Piksen auch bei Krebs?

Dr. Alexandra Bischoff

Bisher blieb Krebspatienten nichts anderes übrig, als sich ein halbes Jahr lang täglich Heparin zu spritzen. Bisher blieb Krebspatienten nichts anderes übrig, als sich ein halbes Jahr lang täglich Heparin zu spritzen. © iStock/marvinh

Um eine erneute Thrombose zu vermeiden, blieb Krebspatienten bisher nichts anderes übrig, als sich ein halbes Jahr lang täglich Heparin zu spritzen. Damit könnte bald Schluss sein.

Als alternativlos gilt die Rezidivprophylaxe venöser Thromboembolien bei Krebskranken. Sie besteht aus täglichen Heparinspritzen ein halbes Jahr lang und basiert auf Studien, die die Überlegenheit von niedermolekularem Heparin gegenüber oralen Vitamin-K-Antagonisten nachgewiesen haben. Nun zeigten Forscher um Professor Dr. Gary Raskob­, University of Oklahoma Health Sciences Center, dass der Faktor-Xa-Inhibitor Edoxaban eine sichere und effektive orale Alternative bieten könnte.

In ihrer Open-Label-Studie verglichen sie Edoxaban mit niedermolekularem Dalteparin. 1046 Krebspatienten mit einer symptomatischen Thrombose oder Thromboembolie nahmen teil. Der Edoxabanarm (n=522) erhielt fünf Tage lang niedermolekulares Heparin und anschließend 60 mg Edoxaban oral einmal täglich über sechs bis zwölf Monate. Die Dalteparingruppe (n=524) wurde initial einmal täglich einen Monat lang mit 200 I.E./ kg KG Dalteparin subkutan behandelt und erhielt nach Dosisreduktion (150 I.E./kg KG) für sechs bis zwölf Monate täglich die Dalteparinspritze.

Hinsichtlich Sicherheit und Effektivität war Edoxaban mit dem niedermolekularen Heparin vergleichbar. Unter Ersterem sank die Rezidivhäufigkeit im Vergleich etwas (7,9 % vs. 11,3 %), dafür war die Rate schwerer Blutungen leicht erhöht (6,9 % vs. 4 %). 

Quelle: Raskob GE et al. N Engl J Med 2018; 378: 615-624

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Bisher blieb Krebspatienten nichts anderes übrig, als sich ein halbes Jahr lang täglich Heparin zu spritzen. Bisher blieb Krebspatienten nichts anderes übrig, als sich ein halbes Jahr lang täglich Heparin zu spritzen. © iStock/marvinh