Perioperative Transfusion verdoppelt Thromboserisiko

Dr. Barbara Kreutzkamp

Das Risiko stieg proportional mit der Anzahl der Transfusionen. Das Risiko stieg proportional mit der Anzahl der Transfusionen. © iStock/toeytoey2530

Vermutet wurde es schon länger, jetzt hat eine Studie den Zusammenhang bestätigt: Perioperative Bluttransfusionen sind ein unabhängiger Risikofaktor für postoperative venöse Thromboembolien.

Operationen erhöhen das Risiko für postoperative venöse Thromboembolien (VTE). Zu den bereits verifizierten Risikofaktoren zählen der Eingriff selbst und die Vollnarkose. Daneben stand die Transfusion von Erythrozyten schon länger im Verdacht, die postoperative VTE-Rate zu erhöhen. Diese Vermutung wird nun durch eine große Kohortenstudie gestützt, schreiben Dr. Ruchika Goel, Weill Cornell Medicine, New York, und Kollegen.

Basis für die Analyse waren die Daten von 750 937 Personen, die im Jahr 2014 in den USA operiert worden waren. 47 410 dieser Patienten (6,3 %) hatten mindestens eine Bluttransfusion erhalten und 6309 Patienten (0,8 %) hatten innerhalb von 30 Tagen nach dem Eingriff eine venöse Thromboembolie entwickelt. 0,6 % hatten eine tiefe Venenthrombose, 0,3 % eine Lungenembolie und 0,1 % eine Kombination von tiefer Thrombose plus pulmonaler Embolie.

Transfusionsmanagementmuss weiter optimiert werden

Unabhängig von den Gefahrenquellen erhöhte die Erythrozyten-Transfusion die Wahrscheinlichkeit für ein VTE-Ereignis deutlich (adjustierte Odds Ratio 2,1). Das Risiko stieg proportional mit der Anzahl der Transfusionen. Bei Patienten, die drei oder mehr Blutkonserven erhalten hatten, lag die adjustierte Odds Ratio bei 4,5 im Vergleich zu operierten Patienten ohne Transfusion. Schon eine einzige Transfusion verdoppelte das VTE-Risiko.

Diese Ergebnisse waren weitgehend unabhängig von der Art des Eingriffs, betonen die Autoren. Zwar müssen die Resultate noch in randomisierten kontrollierten Studien validiert werden. Doch schon jetzt sollten sie dazu anhalten, das Transfusionsmanagement weiter zu optimieren.

Quelle: Goel R et al. JAMA Surg 2018; 153: 826-833

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