Trastuzumab/Pertuzumab bietet Alternative

Lara Sommer

Duale HER2-Inhibition könnte bei HER2-amplifiziertem metastasiertem CRC eine Alternative zu Cetuximab darstellen. Duale HER2-Inhibition könnte bei HER2-amplifiziertem metastasiertem CRC eine Alternative zu Cetuximab darstellen. © Berit Kessler – stock.adobe.com

Beim HER2-amplifizierten metastasierten CRC könnte eine duale HER2-Inhibition eine Alternative zu Cetuximab/Irinotecan darstellen. Dies gilt besonders, wenn mehr als 20 Genkopien vorliegen. 

Erkrankte mit metastasiertem Kolonkarzinom, RAS/BRAF-WT und HER2-Amplifikation sind einerseits potenzielle Kandidat:innen für eine duale HER2-Blockade. Andererseits sprechen sie offenbar auf die gängige EGFR-gerichtete Zweit- oder Drittlinientherapie schlechter an. Forschende um Prof. Dr. Kanwal P. S. Raghav, MD Anderson Cancer Center, Houston, untersuchten nun in der Phase-2-Studie SWOG S1613, von welchem Ansatz diese Patient:innen mehr profitieren.

Sie schlossen 54 Personen mit HER2+ metastasierten CRC ohne RAS- oder BRAF-Mutation ein, deren Erkrankung unter systemischer Chemotherapie fortgeschritten war. Jeweils rund die Hälfte erhielt:

  • Trastuzumab (6 mg/kgKG) und Pertuzumab (420 mg) dreiwöchentlich oder
  • CETIRI (Cetuximab 500 mg/m2 und Irinotecan 180 mg/m2; zweiwöchentlich).

Die Gesamtansprechrate auf Trastuzumab/Pertuzumab lag bei 34,6 %. Es gab keinen signifikanten Unterschied im progressionsfreien Überleben zwischen den Regimen (mPFS 4,7 Monate unter dualer HER2-Blockade vs. 3,7 Monate mit CETIRI). Allerdings erlitten nur halb so viele Behandelte unter der chemotherapiefreien Dublette Nebenwirkungen vom Grad 3 oder höher (23,1 % vs. 46,1 %).

HER2-Amplifikation und Therapieansprechen

Das Ansprechen auf Trastuzumab/Pertuzumab korrelierte mit dem Ausmaß der HER2-Amplifikation. Abhängig von der Kopiezahl (≥ 20 vs. < 20) betrug die Ansprechrate 57,1 % gegenüber 9,1 %. Responder:innen wiesen median 29,7 Genkopien auf, Erkrankte, die nicht ansprachen, hingegen 13,2 (p = 0,004).

Betrachteten die Forschenden nur Teilnehmende mit 20 oder mehr Genkopien, so betrug das mPFS 9,9 Monate mit der HER2-Therapie vs. 2,9 Monate unter CETIRI. Personen mit weniger ausgeprägter Amplifikation zogen hingegen mehr Nutzen aus der EGFR-gerichteten Behandlung (mPFS 3,0 Monate vs. 4,2 Monate). 

Nach Ansicht der Forschenden scheint die duale HER2-Blockade eine sichere und effektive chemofreie Option für Erkrankte mit RAS/BRAF-wildtypischen, HER2+ metastasierten CRC zu sein. Der klinische Nutzen gegenüber CETIRI hänge aber vermutlich vom Ausmaß der Amplifikation ab.

Quelle:
Rhagav KPS et al. J Clin Oncol 2025; DOI: 10.1200/JCO-24-01710

Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).


Duale HER2-Inhibition könnte bei HER2-amplifiziertem metastasiertem CRC eine Alternative zu Cetuximab darstellen. Duale HER2-Inhibition könnte bei HER2-amplifiziertem metastasiertem CRC eine Alternative zu Cetuximab darstellen. © Berit Kessler – stock.adobe.com