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Trinken gegen Herzinfarkt

Verschiedene kardiometabolische Erkrankungen wie die koronare Herzkrankheit und der Diabetes mellitus zeigen eine Inzidenzzunahme im Winter. Möglicherweise besteht ein Zusammenhang mit der Sekretion von Vasopressin bzw. ADH, die ebenfalls jahreszeitlichen Schwankungen unterliegt, berichten Dr. Sofia Enhörning von der Universität Malmö und Kollegen.
Vasopressinspiegel im Winter am höchsten
Sie hatten die Daten von 25.907 Erwachsenen analysiert, bei denen im Rahmen verschiedener Kohortenstudien die Plasmakonzentration von Copeptin, einem Surrogatmarker für ADH, bestimmt worden war. Von rund 13.600 Teilnehmern dieser Studien lagen zusätzlich Informationen zur KHK- und Diabetesinzidenz im Verlauf der Nachbeobachtungszeit vor. Die ADH-Konzentration variierte im Jahresverlauf erheblich, fanden die Forscher heraus: Die höchsten Spiegel maßen sie – unabhängig vom Alter, dem Geschlecht und dem BMI – im Winter zwischen Mitte Februar und Mitte März. Die niedrigsten fanden sich dagegen im Spätsommer zwischen Mitte August und Mitte September. Diese saisonalen Schwankungen korrelierten mit einem um 2 % bzw. 4 % erhöhten KHK- und Diabetesrisiko.
ADH unterliegt nicht nur einem saisonalen Einfluss. Auch bei Stress sowie nachts wird es verstärkt produziert. Flüssigkeitszufuhr senkt dagegen die Ausschüttung relativ schnell. Genau hier liegt der therapeutische Ansatz: Möglicherweise lassen sich der Peak des Dursthormons im Winter und der gleichzeitig stattfindende Peak kardiometabolischer Erkrankungen durch eine mäßige Steigerung der Wasserzufuhr mildern, spekulieren die Autoren.
Quelle: Enhörning S et al. J Intern Med 2022; DOI: 10.1111/joim.13489
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