Ubrogepant erweist sich in Phase-3-Studie als wirksam

Birgit Maronde

CGRP-Rezeptorantagonisten sollen Patientinnen und Patienten mit Migräne helfen, bevor die Kopfschmerzattacke beginnt. (Agenturfoto) CGRP-Rezeptorantagonisten sollen Patientinnen und Patienten mit Migräne helfen, bevor die Kopfschmerzattacke beginnt. (Agenturfoto) © Oleksii – stock.adobe.com

Bei den ersten Anzeichen für eine drohende Migräneattacke einschreiten: Das zahlt sich aus. Mit einem Rezeptorantagonist des Calcitonin-Gen-Related-Peptide lässt sich ein Knock-out wohl verhindern.

Wer unter akuter Migräne leidet, hat womöglich bald eine neue Therapieoption. Mit einem Rezeptorantagonist des Calcitonin Gene-Related Peptide lässt sich eine Attacke womöglich verhindern – sofern man das Medikament früh einnimmt.

Eine Migräneattacke manifes­tiert sich in vielen Fällen nicht Knall auf Fall. Stattdessen kündigt sie sich mit Prodromi, u. a. Photo- bzw. Phonophobie, Müdigkeit, Schwindelgefühl oder Irritabilität an. Am häufigsten treten diese Zeichen 4–6 Stunden vor den Kopfschmerzen auf, manche machen sich aber schon bis zu 48 Stunden vorher bemerkbar.

Wissen die Betroffenen darüber Bescheid, könnten sie der weiteren Entwicklung des Migräneanfalls eventuell medikamentös vorbeugen. Eine Option für solch eine Frühtherapie ist Ubrogepant, so die Auffassung einer Arbeitsgruppe um Dr. Richard Lipton­ vom Albert Einstein College of Medicine in New York. In den USA ist dieser Rezeptor­antagonist des Calcitonin Gene-Related Peptide (CGRP) zur Therapie der akuten Migräne zugelassen. Basis für die positive Einschätzung der Forschenden sind die Daten der Phase-3-Studie PRODROME. An ihr nahmen 518 Patientinnen und Patienten teil, die monatlich 2–8 moderate bis schwere Migräneattacken mit Prodromi erlitten.

Abfolge der Einnahme von Verum und Placebo getauscht

Innerhalb von 60 Tagen wurden bei ihnen jeweils zwei Ereignisse mit Ubrogepant behandelt. Die eine Gruppe nahm nur in der ersten Prodromalphase unmittelbar nach Auftreten der ersten Symptome 100 mg des Medikaments ein und erhielt in der zweiten ein Placebo. In der anderen Gruppe war die Abfolge der Medikation umgekehrt.

Eine Intention-to-treat-Analyse der Daten von insgesamt 477 Teilnehmenden zeigte, dass die Wahrscheinlichkeit, in den 24 Stunden nach Manifestation der Prodromi „normal zu funktionieren“, nach Einnahme von Ubrogepant signifikant größer war (Odds Ratio, OR, 1,66) als unter Placebo. 65,4 % konnten nach 24 Stunden unter dem Verum (fast) alles tun, unter Placebo waren es dagegen nur 47,8 %. Zudem gaben nach der Behandlung mit dem CGRP-Rezeptorantagonisten signifikant mehr Patientinnen und Patienten an, zufrieden oder sehr zufrieden zu sein (OR 2,37).

Quelle: Lipton RB et al. Neurology 2024; 103: e209745; DOI: 10.1212/WNL. 0000000000209745

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CGRP-Rezeptorantagonisten sollen Patientinnen und Patienten mit Migräne helfen, bevor die Kopfschmerzattacke beginnt. (Agenturfoto) CGRP-Rezeptorantagonisten sollen Patientinnen und Patienten mit Migräne helfen, bevor die Kopfschmerzattacke beginnt. (Agenturfoto) © Oleksii – stock.adobe.com