
Über die Synkopen

Bei der Parkinson-Erkrankung ist eine orthostatische Dysregulation Ausdruck einer autonomen kardiovaskulären Störung. Die Synkope ist demnach als nicht-motorisches Symptom des Morbus Parkinson zu werten, erläuterte Prof. Dr. Claudia Trenkwalder von der Paracelsus-Elena-Klinik in Kassel. Orthostatische Hypotonie ist durch drei Kriterien definiert, die alternativ zur Anwendung kommen, so die Neurologin. Maßgeblich ist der Blutdruck im Stand wenige Minuten nach dem Aufstehen:
- systolischer Blutdruckabfall ≥ 20 mmHg
- diastolischer Blutdruckabfall ≥ 10 mmHg
- orthostatischer systolischer Blutdruck < 90 mmHg
Berichten Patienten von Synkopen, werde die Häufigkeit orthostatischer Hypotonien oft unterschätzt, so Prof. Trenkwalders Erfahrung. Ein Langzeit-EKG gibt nicht immer Aufschluss über die Ursachen der Ohnmacht. Beim Blutdruck hingegen finden sich typische Änderungen im Tagesverlauf. Häufig fehlt die nächtliche Absenkung, in Kombination mit hoher Urinausscheidung kommt es zur schweren Hypotonie in den frühen Morgenstunden.
Derzeit steht bei orthostatischer Hypotonie keine pharmakologische Therapie zur Verfügung, deren Wirksamkeit belegt ist. Als wichtigste Maßnahme empfiehlt die Expertin, Antihypertensiva abzusetzen. Sinnvoll ist zudem das Tragen von Kompressionsstrümpfen sowie salzreiches Essen mit einem halben Liter Flüssigkeit zum Frühstück. Ausreichendes Volumen am Morgen ist mit das Wichtigste bei orthostatischer Hypotonie, betonte sie.
Die Patienten sollten nachts möglichst mit angehobenem Oberkörper schlafen und aus dem Liegen oder Sitzen nur behutsam aufstehen. Hilft das alles nicht, können Prof. Trenkwalder zufolge trotz bislang unzureichender Evidenz versuchsweise Fludrocortison oder Midodrin oder auch beides in Kombination eingesetzt werden. Domperidon, Ephedrin, Octreotid und Yohimbin hingegen zeigen keine konstant positiven Effekte. Droxidopa ist zwar in höherer Dosierung wirksam, steht in Deutschland aber nur off label zur Verfügung.
Kongressbericht: 94. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).