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Und sie läuft und läuft und läuft ...
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Die nicht-allergische Variante der Rhinitis bekommt gegenüber der allergischen zu wenig Aufmerksamkeit, bemängelte Dr. Christine Segboer vom Dijklander Ziekenhuis in Hoorn. Pathophysiologisch liegt dieser Erkrankung eine Dysfunktion mit oder ohne nicht-infektiöse Inflammation der Mukosa zugrunde. Eine nasale Hyperreaktivität findet sich etwa ebenso häufig wie bei der allergischen Rhinitis. Es gibt verschiedene Phänotypen der Entzündung:
- berufsbedingt (z.B. bei Arbeiten mit Holz)
- durch Rauch ausgelöst
- medikamenteninduziert (z.B. durch Nasensprays, ASS)
- hormonell verursacht, typischerweise in der Schwangerschaft
- den Geschmackssinn betreffend
- senile Rhinitis (gehäuft bei Männern über 65 Jahren, denen z.B. beim Radfahren die Nase läuft)
- nicht-allergische Rhinitis mit Eosinophiliesyndrom (NARES)
- lokale allergische Rhinitis (LAR)
- idiopathisch
NARES und LAR beruhen auf inflammatorischen TH2-vermittelten Vorgängen. Die geschmacksbedingte und senile sowie die idiopathische Form mit nasaler Hyperreaktvität sind neurogenen Ursprungs, verursacht durch einen überaktiven Parasympathikus. Die hormonellen, berufsbedingten, rauch- und medikamenteninduzierten Rhinitiden entstehen durch eine Kombination dieser Faktoren. All diese Spielarten – außer der hormonellen – können auch idiopathischer Natur sein.
Eine nicht-allergische Entzündung der Nasenschleimhaut beeinträchtigt die Patienten mindestens so stark wie die allergische Rhinitis, erklärte die Kollegin. Die Behandlung sollte phänotypenspezifisch erfolgen. Varianten mit hyperreagibler Komponente wie NARES oder LAR sprechen gut auf nasale Steroide an. Für idiopathische, gustatorische und berufsbedingte Rhinitiden kommen Capsaicin oder das H1-Antihistaminikum Azelastin infrage.
Die Capsaicintherapie kann man mit fünf Applikationen an einem einzelnen Tag durchführen und ggfs. nach einem Jahr wiederholen. Wegen der starken Reizung durch die scharfe Substanz bevorzugen viele Patienten das mildere Azelastin. „Das müssen sie aber langfristig anwenden“, betonte Dr. Segboer. Ein Nasenspray mit dem anticholinergen Ipratropiumbromid eignet sich bei neurogener Entzündung.
Kongressbericht: Allergologie im Kloster 2022
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