Ungesunde Essensrhythmen sind gerade für Herzkranke gefährlich

Nach einem STEMI, einem ST-Hebungsinfarkt, stehen die Chancen nicht zum Besten. Etwa 10 % der Patienten müssen laut Statistik im folgenden Jahr mit dem Tod rechnen.
Brasilianische Wissenschaftler gingen der Frage nach, ob das Ernährungsverhalten bei diesen kardiovaskulär gefährdeten Patienten ein Risikofaktor ist. Im Gegensatz zu den Studien, die ausgewählte Nahrungsmittel untersuchten, wollten die Forscher wissen, ob vielleicht auch die Essenszeiten das Risiko für schlechtere Outcomes erhöhen. 113 STEMI-Patienten im Durchschnittsalter von 60 Jahren wurden untersucht und über ihre Essgewohnheiten befragt.
Wer an mindestens drei Tagen pro Woche auf sein Frühstück verzichtete oder sich abends bevorzugt erst zwei Stunden vor dem Zubettgehen oder sogar später an den Tisch setzte, so das Ergebnis, hatte im Vergleich zu anderen Patienten ein schlechteres Outcome. Auf 41 % der Studienteilnehmer trafen sogar beide Verhaltensweisen zu. Bei ihnen erhöhte sich das Risiko, in den 30 Tagen nach der Entlassung eine erneute Herzattacke oder einen Angina-Pectoris-Anfall zu erleben oder zu sterben, um den Faktor 4,3 – und das, obwohl die entsprechenden Personen häufiger Statine einnahmen.
Inflammation und oxidativer Stress als mögliche Ursachen
Womöglich, so spekulieren die Autoren in der begleitenden Pressemitteilung, wirkt sich der ungesunde Essensrhythmus auf Entzündungsreaktionen, oxidativen Stress und Endothelfunktion aus. Zwischen Abendessen und Zubettgehen sollten in der Regel mindestens zwei Stunden liegen. Und morgens gilt es, bereits 15–35 % des täglichen Kalorienbedarfs zu sich zu nehmen.
Quelle: Vieira Musse GN et al. Eur J Prev Cardiol 2019; online first
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