Ballaststoffe schützen vor Diabetes, Herzinfarkt und Tumoren
Dass Ballaststoffe kein unnötiger Ballast, sondern wertvolle Nahrungsbestandteile sind, gilt inzwischen als gesichert. Restlos geklärt ist das gesundheitliche Potenzial dieser weitgehend unverdaulichen Stoffe aber nicht. Und auch zu der Frage, wie viel davon man täglich zu sich nehmen sollte, gab es bislang keine solide Datenbasis. Das hat sich jetzt mit einer großangelegten Metaanalyse geändert, die eine neuseeländische Forschergruppe um Dr. Andrew Reynolds, University of Otago, Dunedin, vorgelegt hat.
185 prospektive Beobachtungsstudien über zum Teil sehr lange Zeiträume sowie 58 randomisierte klinische Studien gingen in die Analyse ein. In den gepoolten Beobachtungsstudien werden insgesamt 135 Millionen Personenjahre überblickt. Alle Studien wurden an anfangs gesunden Menschen ohne Anzeichen einer chronischen Erkrankung durchgeführt.
Ballaststoffreiche Lebensmittel
- Möhren, Paprika, Rote Bete, Kohl und Fenchel enthalten zwischen 2 und 5 g Ballaststoffe/100 g.
- Hülsenfrüchte enthalten durchschnittlich > 7 g/100 g.
- Eine Scheibe Vollkornbrot enthält knapp 4 g Ballaststoffe.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.
- Die Gesamtmortalität war um 15 % verringert.
- Es traten 31 % weniger kardiale Todesfälle auf.
- Es gab 22 % weniger tödliche Schlaganfälle. n Die Diabetesinzidenz war um 16 % erniedrigt.
- Fälle von Darmkrebs kamen um 16 % seltener vor.
Kausaler Zusammenhang wird vermutet
In puncto Ballaststoffe gehen die Autoren so weit, einen kausalen Zusammenhang mit kardiovaskulären Erkrankungen und bestimmten malignen Tumoren zu vermuten. Nicht zuletzt die klare Dosis-Wirkungs-Beziehung zwischen Ballaststoffgehalt und Erkrankungsinzidenzen bzw. Sterblichkeit lasse es eher unwahrscheinlich wirken, dass assoziierte Faktoren entscheidend sind.Wie machen die Ballaststoffe das?
Quelle: Reynolds A et al. Lancet 2018; online first