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Update der DESTINY-Breast03-Studie durch -Breast02-Studie untermauert

Die Zulassungserweiterung von Trastuzumab-Deruxtecan (T-DXd) für Personen mit HER2+ inoperablem bzw. metastasiertem Mammakarzinom und mindestens einer Anti-HER2-Vortherapie basiert auf der Phase-3-Studie DESTINY-Breast03: Im direkten Vergleich mit T-DM1 hatte T-DXd das mediane progressionsfreie Überleben, primärer Endpunkt der Studie, statistisch signifikant verlängert (HR 0,28; p < 0,001). Das Update zum OS ergab nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von deutlich über zwei Jahren (28,4 Monate bzw. 26,5 Monate) ebenfalls einen hochsignifikanten Vorteil für T-DXd, sagte Prof. Dr. Sarah Hurvitz, University of California, Los Angeles.1
Die Teilnehmenden waren mit Trastuzumab plus einem Taxan vorbehandelt – entweder für die metastasierte Erkrankung oder aber (neo-)adjuvant mit nur kurzem Therapieansprechen (≤ 6 Monate). Gut 60 % hatten zudem Pertuzumab erhalten.
Reduktion des Sterberisikos
Bemerkenswert ist laut Prof. Hurvitz, dass zum aktuellen Auswertungszeitpunkt das mediane OS in beiden Studienarmen nicht erreicht war, was die hohe Wirksamkeit beider Substanzen unterstreicht. Gleichwohl ergaben sich klare Vorteile für T-DXd mit einer relativen Reduktion des Sterberisikos um 36 % gegenüber T-DM1 (HR 0,64; p = 0,0037). In der Prüfgruppe vs. Kontrolle waren bis dato 72 vs. 97 Todesfälle (27,6 % vs. 36,9 %) eingetreten bei einer deutlich höheren 2-Jahres-Überlebensrate (77,4 % vs. 69,9 %).
„Gut handhabbare Therapie“
Bei mehr als doppelt so langer medianer Behandlungsdauer (18,2 Monate vs. 6,9 Monate) bezeichnete Prof. Hurvitz T-DXd als gut handhabbare Therapie. Zu achten sei auf die interstitielle Lungenerkrankung, deren Inzidenz höher war als unter T-DM1 (Grad 1-3: 15,2 % vs. 3,1 %; Grad ≥ 3: 0,8 % vs. 0,4 %). Das Risiko, insbesondere für schwere Nebenwirkungen, nehme mit der Therapiedauer ab.
Der signifikante OS-Benefit zugunsten von T-DXd zeigte sich unter anderem unabhängig von HR-Status, vorheriger Pertuzumab-Gabe sowie dem Nachweis von viszeralen oder Hirnmetastasen zum Zeitpunkt des Studienbeginns. Auch der PFS-Vorteil wurde erneut durch ein unabhängiges Expert:innengremium bestätigt (HR 0,33; p < 0,000001). Nach 24 Monaten waren noch gut doppelt so viele Personen unter T-DXd ohne Tumorprogression (53,7 % vs. 26,4 %).
Die Ergebnisse der zweiten Phase-3-Studie – DESTINY Breast02 – untermauern das therapeutische Potenzial von T-DXd bei Patient:innen mit HER2+ metastasiertem Mammakarzinom (MBC), erläuterte Dr. Dr. Ian Krop, Yale Cancer Center, New Haven.2 Die Teilnehmenden waren bereits mit T-DM1 vorbehandelt und hatten T-DXd erst jenseits der zweiten Linie erhalten. T-DXd wurde nach Wahl des behandelnden Arztes/ der behandelnden Ärztin mit Trastuzumab/Capecitabin oder Lapatinib/Capecitabin verglichen.
Trotz der fortgeschrittenen Therapiesituation reduzierte T-DXd das relative Progressionsrisiko um 64 % (HR 0,36; p < 0,000001) und das relative Sterberisiko um 34 % (HR 0,66; p = 0,0021). Nach 24 Monaten lebten noch 42,2 % vs. 13,9 % der Erkrankten ohne Tumorprogression. Das mediane PFS betrug 17,8 Monate vs. 6,9 Monate, so Dr. Krop.
Der PFS-Vorteil war auch hier konsistent in den klinisch relevanten Subgruppen. Beeindruckend sei auch die objektive Ansprechrate von 69,7 % vs. 29,2 % (p < 0,0001), darunter 14 % komplette Tumorrückbildungen (vs. 5 %). Die Ergebnisse bestätigten die Vorgänger-Studie DESTINY-Breast01, die seinerzeit zur Erstzulassung von T-DXd beim HER2+ MBC geführt hatte, untermauerten aber auch die Daten von DESTINY-Breast03. T-DXd, so Dr. Krop, sei Standard ab der zweiten Therapielinie für Betroffene mit HER2+ MBC.
Quellen:
1. Hurvitz S et al. San Antonio Breast Cancer Symposium 2022; GS2-01
2. Krop I et al. A.a.O.; GS2-02
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