Verschleimte Bronchien frei putzen

Dr. Judith Lorenz

Insgesamt sehen die Forschenden eine Indikation für Mukolytika bei COPD-Exazerbationen. Insgesamt sehen die Forschenden eine Indikation für Mukolytika bei COPD-Exazerbationen. © htcmed – stock.adobe.com

Immer wieder wird diskutiert, ob Mukolytika bei der akuten COPD-Exazerbation etwas nutzen. Eine neue Metaanalyse sagt ja, allerdings mit schwacher Evidenz.

Exazerbationen der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung werden traditionell mit Bronchodilatatoren, Antibiotika und/oder Kortikosteroiden behandelt. Die zusätzliche Gabe von Mukolytika erhöht vermutlich die Chancen auf einen Therapieerfolg, berichten Dr. Efthymia Papadopoulou, General Hospital Thessaloniki, und Kollegen.

Mukolytika wie N-Acetylcystein, Carbocystein, Bromhexin und Ambroxol richten sich gegen die für die COPD typische Hypersektretion des zähen Bronchialschleims: Durch die molekulare Interaktion mit den Muzinpolymeren fördern sie die mukoziliäre Clearance und die Sputumexpektoration. Einige Substanzen haben zudem antiinflammatorische oder immunmodulatorische Effekte, so die Expertin. Gemeinsam mit einem internationalen Forscherteam analysierte sie 24 randomisierte Studien, an welchen 2.192 COPD-Kranke mit mäßigen bis schweren Exazerbationen teilgenommen hatten. Die Mukolytika waren in den Studien überwiegend oral, aber auch inhalativ oder intravenös verabreicht worden.

Das Ergebnis: Unter der zusätzlichen Behandlung mit den Expektoranzien nahm die Wahrscheinlichkeit für einen Therapieerfolg, also eine vollständige oder zumindest deutliche klinische Besserung, um 37 % zu. Allerdings war die Evidenzlage diesbezüglich nur mäßig belastbar. Die Mukolytikabehandlung linderte ferner den Husten und förderte den Sputumauswurf. Zudem deuteten sich Vorteile im Hinblick auf das zukünftige Exazerbationsrisiko sowie die Lebensqualität an, nicht jedoch im Hinblick auf die Kurzatmigkeit, die stationäre Liegedauer oder die Notwendigkeit von Therapieeskalationen.

Insgesamt sehen die Forschenden eine Indikation für Mukolytika bei COPD-Exazerbationen. Angesichts der erheblichen methodischen Schwächen der eingeschlossenen Studien müssen ihre Analyseergebnisse nun allerdings durch große, qualitativ hochwertige Untersuchungen überprüft werden, fordern sie.

Quelle: Papadopoulou E et al. Eur Respir Rev 2023; 32: 220141; DOI: 10.1183/16000617.0141-2022

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