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COPD-Exazerbationen mit Azithromycin besser wegstecken

Bisher war bekannt, dass sich Azithromycin zur Prävention akuter Exazerbationen bei Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung eignet. Die Ergebnisse einer neuen Studie aus Belgien ermöglichen nun ein noch gezielteres präventives Vorgehen bei besonders rückfallgefährdeten Patienten.
Demnach haben COPD-Patienten nach akuter, stationär behandelter Exazerbation eine geringere Wahrscheinlichkeit für einen erneuten intensivierten Therapiebedarf, wenn sie über drei Monate niedrig dosiertes Azithromycin einnehmen.
Einbezogen in die randomisierte Doppelblindstudie waren 301 stationäre Patienten mit akuter COPD-Exazerbation und mindestens einer weiteren schweren Exazerbation im zurückliegenden Jahr. Sie nahmen neben der Standardbehandlung zunächst über drei Tage 500 mg Azithromycin täglich und anschließend über drei Monate 250 mg Azithromycin alle zwei Tage oder ein Placebo.
Primärer Endpunkt war ein Therapieversagen, definiert als Kombination aus Intensivierung der medikamentösen Therapie, Aufnahme auf einer Intensivstation bzw. erneuter stationärer Therapie und Gesamtmortalität innerhalb von drei Monaten.
Dieser kombinierte Endpunkt trat in der Azithromycin-Gruppe bei 49 % und im Placebokollektiv bei 60 % der Teilnehmer auf, das entsprach einer Hazard Ratio von 0,73. Die Differenz war jedoch statistisch nicht signifikant, was die Autoren auf eine Unterpowerung der Studie zurückführen. Statt der geplanten 500 Patienten wurden nur 301 rekrutiert. Signifikante Unterschiede wurden bei den Einzelendpunkten Therapie- bzw. Betreuungsintensivierung mit 47 % vs. 60 % bzw. 13 % vs. 28 % erzielt.
Quelle: Vermeersch K et al. Am J Respir Crit Care Med 2019; online first
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