LAMA ist keine Gefahr fürs Herz

Dr. Barbara Kreutzkamp

Schwere Exazerbationen werden verhindert und dem Herzen schadet der LAMA nicht. Schwere Exazerbationen werden verhindert und dem Herzen schadet der LAMA nicht. © iStock/magicmine

Noch immer herrscht Unsicherheit, ob COPD-Kranke mit kardiovaskulären Risikofaktoren ein LAMA erhalten sollten. Einer Langzeitstudie mit Aclidinium zufolge spricht nichts dagegen.

Eine COPD ist häufig mit kardiovaskulären Erkrankungen vergesellschaftet. Wichtig ist deshalb die Frage nach der Sicherheit bronchodilatierender Medikamente wie den lang wirksamen muskarinergen Antagonisten (LAMA).

Das Problem: Beobachtungsstudien zeigten eine leicht erhöhte Wahrscheinlichkeit kardiovaskulärer Ereignisse, während Therapiestudien z.B. mit Tiotropium keinen Zusammenhang fanden – COPDler mit kardiovaskulären Risikofaktoren waren aus diesen Studien meist ausgeschlossen.

Diese Lücke schließt nun eine Phase-IV-Studie. 2537 Probanden mit erhöhtem kardiovaskulärem Risiko oder mindestens zwei atherothrombotischen Risikofaktoren inhalierten zusätzlich zur normalen Therapie über drei Jahre zweimal täglich 400 µg Aclidinium-Bromid oder Placebo.

Exazerbationen wurden signifikant reduziert

Der Wirkstoff reduzierte gegenüber Placebo die mäßigen, schweren bzw. krankenhauspflichtigen COPD-Exazerbationen im ersten Studienjahr signifikant. Im Vergleich kam es unter dem LAMA weder vermehrt zu kardiovaskulärem Tod, Myokardinfarkten oder einem Schlaganfall noch ergaben sich Unterschiede bezüglich anderer Nebenwirkungen, insbesondere der anticholinergen Effekte.

Quelle: Wise RA et al. JAMA 2019; 321: 1693-1701

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