Vielversprechende Erstlinientherapie mit Toripalimab/nab-Paclitaxel

ASCO 2023 Birgit-Kristin Pohlmann

Bei verschiedenen soliden Tumoren erwies ein gegen PD1 gerichteter Antikörper vielversprechende klinische Wirksamkeit. Bei verschiedenen soliden Tumoren erwies ein gegen PD1 gerichteter Antikörper vielversprechende klinische Wirksamkeit. © HC FOTOSTUDIO – stock.adobe.com

Der gegen PD1 gerichtete Antikörper Toripalimab zeigte bereits bei verschiedenen soliden Tumoren eine vielversprechende klinische Wirksamkeit. In der Phase-3-Studie TORCHLIGHT wurde er beim metastasierten oder rezidivierten inoperablen TNBC mit nab-Paclitaxel kombiniert – erfolgreich. 

Die Zwischenauswertung von TORCHLIGHT, die auf einer medianen Nachbeobachtungszeit von 14 Monaten basiert, zeige bei akzeptablem Sicherheitsprofil ein statistisch signifikant längeres progressionsfreies Überleben für die PD-L1+ Patient:innen (CPS ≥ 1) im Toripalimab-Arm, betonte Prof. Dr. Qiang Liu, Sun Yat-sen Memorial Hospital, Peking. Weitere klinisch relevante Wirksamkeitsvorteile deuteten sich an. Die finale Auswertung werde mit Spannung erwartet. 

In die placebokontrollierte, doppelblinde Phase-3-Studie waren 531 Patient:innen mit neu diagnostiziertem metastasiertem oder rezidiviertem inoperablem/metastasiertem TNBC 2:1 randomisiert worden. Die Patient:innen waren für die fortgeschrittene Erkrankung systemisch nicht vorbehandelt und erhielten als Erstlinientherapie nab-Paclitaxel, das im experimentellen Arm mit Toripalimab kombiniert wurde. Primärer Studienendpunkt war das PFS der Intent-to-treat-Population sowie der PD-L1+ Subgruppe, das jeweils durch ein unabhängiges zentrales Review ermittelt wurde (RECISTv1.1-Kriterien).

Vielversprechende Wirksamkeit

Für die PD-L1+ Subgruppe (n = 300) hatte die zusätzliche Toripalimabgabe das mediane PFS nach median 14 Monaten auf 8,4 Monate (vs. 5,6 Monate) verlängert, was einer relativen Risikoreduktion um 35 % entspricht (p = 0,0102). Nach einem Jahr waren noch 41,9 % der PD-L1+ Patient:innen ohne Progression im Vergleich zu 24,4 % im Kontrollarm; nach zwei Jahren waren es 23,5 % vs. 14,5 %. 

Für die ITT-Population ergab sich ein Trend zugunsten der zusätzlichen Toripalimabgabe mit einem medianen PFS von 8,4 Monaten vs. 6,9 Monate (HR 0,77; p = 0,0445). Nach zwei Jahren waren noch fast doppelt so viele Patient:innen am Leben wie unter alleiniger Chemotherapie (Zwei-Jahres-PFS: 20,5 % vs. 11,3 %), so Prof. Liu.

Die deskriptive Auswertung zum Gesamtüberleben ergab für beide Gruppen einen deutlichen Trend zugunsten der zusätzlich mit Toripalimab behandelten Patient:innen: Die PD-L1+ Gruppe überlebte bis dato median 32,8 Monate (vs. 19,5 Monate; HR 0,62; p = 0,0148) und die ITT-Population 33,1 Monate (vs. 23,5 Monate; HR 0,69; p = 0,0145). Wie der Referent betonte, bestand der OS-Vorteil in der PD-L1+ Gruppe unabhängig von der Höhe des CPS.

Neue Sicherheitssignale traten nicht auf. Die Rate der Nebenwirkungen vom Grad ≥ 3 war im Toripalimab-Arm nicht klinisch relevant erhöht gegenüber der Kontrolle (56,4 % vs. 54,3 %). Erwartungsgemäß traten immunvermittelte Nebenwirkungen unter Toripalimab häufiger auf und waren handhabbar (alle Grade: 40,8 % vs. 24,0 %).

Quelle:
Jiang Z et al. 2023 ASCO Annual Meeting; LBA 1013

Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).


Bei verschiedenen soliden Tumoren erwies ein gegen PD1 gerichteter Antikörper vielversprechende klinische Wirksamkeit. Bei verschiedenen soliden Tumoren erwies ein gegen PD1 gerichteter Antikörper vielversprechende klinische Wirksamkeit. © HC FOTOSTUDIO – stock.adobe.com