
Wirkt über das Ende der Ribociclib-Therapie hinaus

Der Effekt der adjuvanten endokrinbasierten Therapie mit Ribociclib/nicht-steroidalem Aromatasehemmer (NSAI) zur Behandlung des frühen HR+/HER2- Mammakarzinoms halte auch nach Beendigung der dreijährigen CDK4/6-Inhibitor-Gabe an. Zudem zeige sich beim Gesamtüberleben bereits ein positiver Trend, erläuterte Prof. Dr. Peter A. Fasching, Universitätsklinik Erlangen.
In die placebokontrollierte Phase-3-Studie NATALEE waren insgesamt über 5.000 Patient:innen mit HR+/HER2- frühem Brustkrebs und erhöhtem Rezidivrisiko randomisiert worden. Im experimentellen Arm erhielten sie zusätzlich zur NSAI-Therapie Ribociclib über drei Jahre. Das Studienkollektiv umfasste Personen im Stadium II/III, darunter auch Hochrisikoerkrankte im Stadium IIA ohne axillären Lymphknotenbefall (N0), die zusätzliche Risikofaktoren aufweisen mussten, zum Beispiel einen G3-Tumor oder einen G2-Tumor plus entweder Ki-67 ≥ 20 % oder ein genomisch hohes Risiko.
iDFS-Vorteil bestätigt
Die explorative Vier-Jahresauswertung mit einem medianen Follow-up von 44,2 Monaten bestätigt die finale Analyse, die nach median 33,3 Monaten durchgeführt worden war. Der absolute Vorteil beim primären Studienendpunkt, dem invasiven krankheitsfreien Überleben (iDFS), hat sich von 2,7 % nach drei Jahren auf aktuell 4,9 % erhöht. Die Vier-Jahres-iDFS-Rate von 88,5 % vs. 83,6 % ergibt eine relative Risikoreduktion um fast 30 % (HR 0,715; p < 0,0001). Der iDFS-Vorteil war konsistent in den präspezifizierten Subgruppen und unter anderem unabhängig vom Tumorstadium (Stadium II: HR 0,644; Stadium III: HR 0,737) und dem Nodalstatus (N0: HR 0,666; N1–3: HR 0,731).
Speziell Fernmetastasen sind bis dato im Ribociclib-Arm deutlich seltener aufgetreten (6,9 % vs. 9,6 %), mit einem signifikanten Vorteil hinsichtlich des fernmetastasenfreien Überlebens zugunsten der Prüfgruppe (HR 0,715; p < 0,0001). Die OS-Daten sind noch nicht reif, zeigen aber bereits einen positiven Trend (HR 0,827; p = 0,0766), erläuterte Prof. Fasching.
Gut zwei Drittel der Teilnehmenden (62,8 %) haben die dreijährige Ribociclib-Gabe planmäßig abgeschlossen. Häufigster Grund für Therapieabbrüche waren Nebenwirkungen (20 %). Diese Rate blieb laut Prof. Fasching über die Zeit stabil. Hauptnebenwirkung war die Neutropenie. Wichtig sei, resümierte Prof. Fasching, dass der iDFS-Vorteil auch nach Beendigung der dreijährigen Ribociclib-Gabe erhalten blieb. Die Nachbeobachtung mit Blick auf das OS läuft weiter.
Quelle: Fasching P et al. ESMO Congress 2024; Abstract LBA13
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