Vitamin D3 mag’s schlank

Wie gut Vitamin D3 vor Krebs und schweren kardiovaskulären Erkrankungen schützt, hängt vermutlich vom BMI ab. Zu diesem Ergebnis kommt ein Team um Prof. Dr. Deirdre Tobias vom Brigham and Women’s Hospital in Boston nach Sekundäranalyse von Daten aus der VITAL*-Studie. Die Originalarbeit hatte zunächst gezeigt, dass die Einnahme von 2.000 IU/d Cholecalciferol weder vor onkologischen noch vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen bewahrt. Doch deutete vieles auf eine Reduktion der krankheitsbedingten Mortalität bei normalgewichtigen, nicht jedoch bei beleibteren Personen hin. 

Daten von etwa 2.700 Patienten ausgewertet

Wie BMI und Vitamin D zusammenspielen, prüften die Forscher nun anhand der Daten von 2.742 VITAL-Teilnehmern, von denen Blutproben vorlagen.

Unter- bzw. normalgewichtige hatten im Vergleich zu übergewichtigen und adipösen Personen bei Studienbeginn erheblich höhere Serumspiegel verschiedener Vitamin-D-Biomarker. Verglichen mit Placebo führte die Vitamin-D3-Supplementation bei ihnen binnen zwei Jahren zudem zu einem deutlicheren Anstieg dieser Parameter.

Diese Beobachtungen erklären zumindest teilweise die Ergebnisse der VITAL-Studie, meint Dr. ­Katherine ­Bachmann von der Veterans Health Administration Tennessee in Nashville. Ihrer Ansicht nach ist nun zu klären, warum Übergewichtige schlechter auf die Supplementation ansprechen – diskutiert werden u. a. eine Ablagerung des Vitamins im Fettgewebe, das größere Verteilungsvolumen, ein veränderter hepatischer Metabolismus sowie eine erhöhte Geweberesistenz. Weiterhin sei zu klären, welche Vitamin-D3-Dosis bzw. welche Konzentrationen der zirkulierenden Biomarker übergewichtige Menschen optimal vor gesundheitlichen Komplikationen schützen.

*    Vitamin D and Omega 3

Quellen:
1.    Tobias DK et al. JAMA Netw Open 2023;6: e2250681; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2022.50681
2.    Bachmann KN. JAMA Netw Open 2023;6: e2250695; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2022.50695