96 Wochen ASCEMBL: neuartiger TKI weiter vorne

Lara Sommer

Ein neuartiger TKI überzeugt in der Drittlinie für vorbehandelte CML-Patient:innen. Ein neuartiger TKI überzeugt in der Drittlinie für vorbehandelte CML-Patient:innen. © MQ-Illustrations – stock.adobe.com

Asciminib ist ein neuartiger TKI, der die Autoinhibition von Abl simuliert und möglicherweise Resistenzen überwinden kann. Zwei-Jahres-Daten aus der Zulassungsstudie ASCEMBL bestätigen nun die Überlegenheit in der Drittlinie für vorbehandelte CML-Patient:innen.

Nach 2,3 Jahren medianer Beobachtungszeit präsentierte Prof. Dr. ­Andreas ­Hochhaus, Universitätsklinikum Jena, Daten zu weiteren sekundären Endpunkten von ASCEMBL. In der Zulassungsstudie wird der neue Tyrosinkinase-Inhibitor Asciminib mit Bosutinib verglichen. Eingeschlossen sind erwachsene CML-Patient:innen in der chronischen Phase, die mindestens zwei Vortherapien mit Kinaseinhibitoren erhalten haben. 

Aufgrund einer besseren Quote an guten molekularen Remissionen (MMR) in den ersten 24 Wochen hatte der neue Wirkstoff den primären Endpunkt der Studie bereits bestanden. Der Anteil derjenigen, die unter Asciminib in der Drittlinie eine MMR erreichten, stieg von 25,5 % in Woche 24 auf 37,6 % in Woche 96. In der Kontrollgruppe war diese Rate um 21,7 Prozentpunkte niedriger (p = 0,001). 

Asciminib als neue Therapieoption?

Der Prozentsatz der Behandelten, die 1 % BCR::ABL1 oder weniger erreichten, spiegelt ebenfalls die Überlegenheit der neuen Therapie wider (45,1 % vs. 19,4 %), so der Experte weiter. Diese Zahlen hatten sich allerdings im zweiten Jahr kaum noch geändert: Wer nach 48 Wochen den Grenzwert in der Drittlinie nicht erreicht habe, sei auf der falschen Therapie, stellte Prof. Hochhaus klar, und benötige in den meisten Fällen eine allogene Stammzelltransplantation. Somit seien diese Patient:innen aus der Studie ausgeschieden. Er erinnerte daran, die Entscheidung über das weitere Vorgehen rechtzeitig zu treffen, um zusätzliche Mutationen oder einen Übergang in die Blastenphase zu verhindern.

Asciminib blieb auch bei längerer Behandlungsdauer besser verträglich als Bosutinib. Unerwünschte Ereignisse vom Grad 3 oder höher wurden seltener beobachtet (56,4 % vs. 68,4 %) und weniger Patient:innen mussten die Therapie aufgrund von Toxizitäten abbrechen (7,7 % vs. 26,3 %). Einzig hämatologische Nebenwirkungen traten unter dem neueren TKI etwas häufiger auf, was der Referent auf eine effizientere Reduktion des leukämischen Klons zurückführte.

Prof. Hochhaus fasste die neuen Ergebnisse von ASCEMBL so zusammen: „Die Zwei-Jahres-Daten zeigen eine kontinuierliche Überlegenheit von Asciminib in der Drittlinie über 500 mg Bosutinib.“ 

Quelle:
Hochhaus A. Onko Update 2023; Session und E-Book „Chronisch myeloproliferative Erkrankungen“; Onko Update 2023

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