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Wann wird die Asbestose bösartig?

Eine Früherkennung des malignen Mesothelioms ist bisher kaum möglich – der Tumor ist daher fast immer unheilbar und die Überlebensdauer kurz. Um möglicherweise Fortschritte bei der Früherkennung zu erzielen, analysierten Arbeitsmediziner an der Ruhr-Universität Bochum über zehn Jahre im Jahresrhythmus Blutproben von fast 2800 Probanden, die an (noch) benignen Asbestosen litten. Untersucht wurden vor allem die Konzentrationen der beiden Proteine Calretinin und Mesothelin, deren Titer bei Mesotheliom-Patienten schon früher als erhöht aufgefallen waren.
In einer in die Gesamtkohorte eingebetteten Fall-Kontroll-Studie wurden 34 Patienten, die später an einem Mesotheliom erkrankten, 136 gematchten Kontrollen gegenübergestellt. Calretinin und Mesothelin konnten dabei als Biomarker für die Entwicklung des Malignoms bestätigt werden: Nachdem die Spezifität für Calretinin vorab auf 98 % und die für Mesothelin auf 99 % festgelegt worden war, ergab sich eine Sensitivität von 31 bzw. 23 % für die Vorhersage eines Mesothelioms. Bei Kombination beider Marker lag der Wert bei immerhin 46 %. Durch die Suche nach diesen beiden Proteinen im Blut kann also beinahe jedes zweite Mesotheliom rund ein Jahr früher als bisher detektiert werden. Aufgrund der hohen Spezifität gibt es dabei kaum falsch positive Fälle. Dies soll laut den Autoren dazu beitragen, unnötige psychische Belastungen zu verhindern.
Kein Problem von gestern
Quelle: Johnen G et al. Sci Rep 2018; 8: 14321
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