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Warum trifft ein Burnout vor allem Ärzte?

Wer mit Burnout in der Klinik landet, handelt sich womöglich direkt den nächsten Stressor ein. Denn gerade Privatversicherte müssen damit rechnen, dass ihre Behandlungskosten nicht übernommen werden, schreibt Dr. Helmut Albrecht vom Berliner Helios Klinikum Emil von Behring. Zumindest, wenn allein diese Diagnose auf dem Einweisungsschein steht.
40 Jahre nach seiner Erstbeschreibung (s. Kasten) fristet der Burnout noch immer eine eher klägliche Existenz. Im ICD-10 muss man bis zur Sammelkategorie Z blättern. Auch Wissenschaftler tragen ihren Teil dazu bei, wenn sie nach 25 ausgewerteten Studien zum Thema resümieren: Gesicherte allgemeine Kriterien und einheitliche Definitionen sucht man vergeblich.
Burnout vor 40 Jahren
Burnout als medizinischer Paradigmensprung
Das „Ausgebranntsein“ jedoch als Modediagnose, getarnten Depressionsbegriff oder Arbeitsüberlastung abzutun, hält der Psychologe für falsch. Er sieht im Burnout vielmehr einen medizinischen Paradigmensprung. Warum? Weil man im Rahmen dieser Entität erstmals Diagnosekriterien formuliert, die das gesamte menschliche Leben, den Organismus, innere Konflikte, Gefühle und äußere Belastungen umfassen. Was wiederum ganz neue therapeutische Ansätze eröffnet, indem man zum Beispiel Ressourcen zur Krisenbewältigung und Lebensqualität aktiviert.Differenzialdiagnosen des Burnout
- die Tendenz zur Selbstüberforderung
- zu hohe Ansprüche an die eigene Person
- die Neigung, sich im Workaholismus zu verlieren
- Schwierigkeiten, sich abzugrenzen
- den Hang, Emotionen als Schwäche abzuwerten
Quelle: Albrecht H. internistische praxis 2018; 59: 659-670
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