
Yoga-Verbot für Patienten mit Grünem Star?
Die amerikanischen Forscher bestimmten bei ihren Probanden den Augeninnendruck vor, während und nach vier verschiedenen Yoga-Übungen: herabschauender Hund, stehende Vorwärtsbeuge, Pflug und Umkehrhaltung. Diese Positionen nahmen die Teilnehmer – zehn Patienten mit Offenwinkelglaukom und zehn Kontrollpersonen jeweils für zwei Minuten ein.
Innerhalb der ersten Yoga-Minute stieg der Augeninnendruck signifikant an, und zwar je nach Haltung um bis zu 12 mmHg. Das Ausmaß dieser Veränderungen unterschied sich zwischen Augengesunden und Glaukom-Patienten nicht signifikant, jedoch lagen die Werte bei letzteren im Durchschnitt 2 mmHg höher. Im Sitzen normalisierte sich der Druck innerhalb von zwei Minuten wieder.
Wenn Kopf tief, dann bitte nur kurz
Ein erhöhter Augeninnendruck gilt allgemein als wichtigster Risikofaktor für die Entwicklung und Fortschreitung eines glaukomatösen Augeninfarktes, erinnern die Kollegen.
Eine eindeutige Empfehlung wollen die Studienautoren aber nicht geben – unter anderem aufgrund der kleinen Kohorte und der kurzen Verweildauer in den Positionen. Weder könne man Patienten mit Grünem Star von bestimmten Yoga-Übungen abraten, noch lasse sich eine mögliche Verschlechterung der Krankheit durch die Kopftiefhaltung ausschließen. Die Kollegen empfehlen jedoch, weitere Untersuchungen zum Thema Yoga und Glaukomfortschreitung durchzuführen.
Quelle: Jessica V. Jasien et al., PLOS ONE 2015; online first
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