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Check nach drei Jahren

Die Kombination aus Nivolumab und platinbasierter Chemotherapie hatte bereits zuvor das ereignisfreie Überleben (EFS) von Patient:innen mit resezierbarem NSCLC gegenüber der alleinigen Chemotherapie signifikant verlängert und die Raten an pathologischen Komplettremissionen erhöht. Prof. Dr. Nicolas Girard, Institute Curie, Paris, stellte die Drei-Jahres-Daten der CheckMate-816-Studie zu Wirksamkeit, Sicherheit und Biomarkern vor.
Wie der Referent berichtete, ergab sich auch nach median 41,4 Monaten noch ein deutlicher EFS-Vorteil für den Prüfarm von 57 % vs. 43 % – eine Reduktion des Risikos um fast ein Drittel (HR 0,68; 95%-KI 0,49–0,93). Der Nutzen war unabhängig vom chirurgischen Zugang (minimalinvasiv, Thorakotomie oder Konversion) und vom Ausmaß der Resektion (Lobektomie oder Pneumonektomie). Auch hinsichtlich der Vermeidung einer Fernmetastasierung erwies sich die Immunchemotherapie mit 71 % vs. 50 % als deutlich überlegen; die mediane Dauer bis zu diesem Ereignis war hier noch nicht erreicht und betrug in der Kontrolle 34,3 Monate (HR 0,55; 95%-KI 0,39–0,78). Bei 6 vs. 17 Patient:innen wurden in der Nachbeobachtung Hirnmetastasen diagnostiziert.
Studiendesign von CheckMate-816
358 Patient:innen mit resektablem NSCLC der Stadien IB–IIIA ohne bekannte EGFR- oder ALK-Mutationen hatten drei dreiwöchige Zyklen einer Platindoublette und die Hälfte von ihnen zusätzlich drei Dosen Nivolumab (360 mg) erhalten. Binnen sechs Wochen nach Ende der neoadjuvanten Behandlung sollten sie operiert werden; optional konnte anschließend noch eine adjuvante Chemo- und/oder Radiotherapie angeschlossen werden.
Die neoadjuvante Immunchemotherapie
Lag eine Gensignatur vor, die die Expression der vier inflammatorisch aktiven Gene CD8A, STAT1, LAG3 und CD274 umfasste, war das EFS im Prüfarm deutlich besser, als wenn diese fehlte (HR 0,65; 95%-KI 0,30–1,39). Bei der alleinigen Chemotherapie wirkte sich die Inflammationssignatur nicht auf das Ergebnis aus.
Schließlich zeichnet sich für den sekundären Endpunkt Gesamtüberleben ein deutlicher Vorteil der neoadjuvanten Immunchemotherapie ab mit Drei-Jahres-Raten von 78 % vs. 64 % – auch wenn der Unterschied noch nicht signifikant ausfiel (HR 0,62; 95%-KI 0,36–1,05).
Die neoadjuvante Kombination aus Nivolumab und Chemotherapie war anhaltend wirksam, vor allem, wenn ein inflammatorisches Milieu im Tumor vorlag, schlussfolgerte Prof. Girard. Sie könne damit einen Standard in dieser Situation darstellen.
Quelle:
Girard N. European Lung Cancer Congress 2023; Abstract 84O
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