
Zytostatikafreie Triplette zeigt erste Erfolge

Beim EGFR-mutierten NSCLC kann eine gleichzeitige Inhibition von EGFR, MET und der Angiogenese eine TKI-Resistenz überwinden, schilderte Dr. Ross A. Soo vom National University Cancer Institute in Singapur. Amivantamab, ein bispezifischer Antikörper gegen EGFR und MET, ist bereits in Kombination mit einer Chemotherapie nach Osimertinibversagen zugelassen. In ETOP AMAZE-lung erprobten Forschende nun eine zytostatikafreie Triplette aus dem Bispezifikum, Lazertinib und Bevacizumab.
An der einarmigen Phase-2-Studie nahmen 60 auswertbare NSCLC-Patient:innen teil, deren fortgeschrittene Tumoren eine nicht-squamöse Histologie und eine häufige EGFR-Mutation (L858R oder Ex19del) aufwiesen. Alle hatten unter EGFR-TKI der dritten Generation einen Progress erlitten, aber noch keine Chemotherapie erhalten. Teilnehmende bekamen Amivantamab (dreiwöchentlich; Zieldosis 1750 mg/2100 mg bei einem Gewicht ≥ 80 kg), Lazertinib (240 mg täglich) und Bevacizumab (15 mg/kgKG dreiwöchentlich).
Vielversprechende Kombinationstherapie bei Tumoren
Nach zwölf Wochen hatte ein Drittel der Patient:innen (20/60 Personen) auf die Behandlung angesprochen, wodurch die Studie ihren primären Endpunkt erreichte. Das beste beobachtete Ansprechen bestand bei 24 (39 %) in einer Partial Response und bei weiteren 31 (51 %) in einer stabilen Erkrankung. Die mediane Ansprechdauer betrug 13,9 Monate, das mediane PFS 10,9 Monate und das mediane Gesamtüberleben 15,5 Monate.
Wie der Experte betonte, stimmte das Toxizitätsprofil mit den bekannten Nebenwirkungen der Einzelsubstanzen überein. Er präzisierte: „Die häufigsten behandlungsbedingten unerwünschten Ereignisse waren Infusionsreaktionen, Hauttoxizitäten wie ein akneiformer Ausschlag oder Paronychia, außerdem Fatigue, Mukositis und Nausea.“ 17 % der Behandelten entwickelten venöse Thromboembolien. Insgesamt erlitten 43 % der Erkrankten behandlungsbedingte Toxizitäten vom Grad 3/4, 20 % setzten mindestens ein Medikament wegen Nebenwirkungen ab.
Dr. Soo zufolge demonstrierte die Triplette aus Amivantamab, Lazertinib und Bevacizumab eine anhaltende Anti-Tumoraktivität. Er bilanzierte: „Diese Kombination repräsentiert eine vielversprechende chemosparende Alternative nach Progress unter einem Drittgenerations-EGFR-TKI.“ Dies müsse sich noch in randomisierten Studien bestätigen.
Quelle:
Soo RA et al. European Lung Cancer Congress 2025; Abstract 9MO
Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).